Die chinesische ChatGPT-Alternative soll nach Ansicht der Bundesdatenschutzbeauftragten aus den App-Stores verschwinden. Es geht um mangelnden Datenschutz. Auch andere Ländern schränken die Nutzung der KI-Anwendung ein.
Die chinesische KI-Anwendung DeepSeek soll nach dem Willen der Bundesdatenschutzbeauftragten Louisa Specht-Riemenschneider wegen Verstößen gegen europäisches Recht in Deutschland aus den App-Stores fliegen. "China hat kein Datenschutzniveau, das unserer Datenschutz-Grundverordnung entspricht", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Daher seien Datenabflüsse nach China "äußerst kritisch".
Kritik, Datenschutz werde zum Innovationshemmnis, wollte Specht-Riemenschneider nicht gelten lassen. "Datenschutz ist Vertrauensgarant. Das kann sogar ein Standortvorteil sein", sagte die Bundesdatenschutzbeauftragte.
"Was Innovation hemmt, ist Rechtsunsicherheit im Markt. Und die rührt auch von einem Wildwuchs in der Digitalgesetzgebung her." Gebraucht werde eine besser aufeinander abgestimmte Digitalgesetzgebung in Europa mit klaren Regeln auch für den Datenschutz, sagte Specht-Riemenschneider.
Bedenken beim Datenschutz
Der auf quelloffenen Sprachmodellen basierende Chatbot aus China hat die KI-Branche Anfang des Jahres aufgerüttelt, da die App vergleichbare oder sogar bessere Ergebnisse als etablierte Anbieter wie OpenAI, Google oder Meta erzielt. Zugleich hat die Entwicklung des Programms nach Angaben von DeepSeek nur einen Bruchteil dessen gekostet, was etwa OpenAI in ChatGPT investiert hat.
Es gibt jedoch Bedenken zu Datenschutz und Sicherheit. Dabei geht es um mehrere Punkte: die offenkundig sehr weitreichende Speicherung von Nutzerdaten, die mögliche Manipulierbarkeit der Anwendung für kriminelle Zwecke und die Frage, inwieweit der chinesische Spionage- und Überwachungsapparat Zugriff auf Nutzerdaten hat.
Andere Länder gehen gegen DeepSeek vor
Behörden in Südkorea, Italien, Taiwan und Australien sind bereits gegen DeepSeek vorgegangen. Die italienische Datenschutzbehörde leitete etwa eine Untersuchung ein, um zu prüfen, ob die App gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verstößt.
Tschechien verbietet die Nutzung des chinesischen KI-Chatbots DeepSeek in staatlichen Behörden und Institutionen. Das Verbot gilt demnach für alle Produkte und Webdienstleistungen des KI-Entwicklers DeepSeek.
In den USA gibt es zwar noch kein landesweites Verbot, jedoch haben mehrere Bundesbehörden wie die NASA und das Verteidigungsministerium ihren Mitarbeitern die Nutzung der App untersagt.
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