Digitalisierungsminister Karsten Wildberger (CDU) warnt vor den Folgen einer wachsenden digitalen Kluft in Deutschland. Die Nutzung von generativer künstlicher Intelligenz (KI) variiere stark nach Bildungsstand. „Diese digitale Schere ist ein großes Problem“, sagte Wildberger im Gespräch mit WELT AM SONNTAG.
Es sei Aufgabe der Politik, „alle mitzunehmen – in der Schule, am Arbeitsplatz, im Alltag“. KI müsse man für alle zugänglich machen und dafür sorgen, dass alle daran teilhaben können.
Angesichts der dominierenden Rolle US-amerikanischer Tech-Konzerne sprach sich Wildberger für eigene europäische KI-Basismodelle aus – „nicht nur, weil sonst das geistige Eigentum bei anderen liegt, sondern weil solche Modelle auch Werte und Wissen derer widerspiegeln, die sie trainieren“. Der Staat müsse dafür die Rahmenbedingungen schaffen und Infrastruktur bereitstellen.
Wildberger will „gemeinsam mit mindestens zwei Bundesländern den Beweis antreten, dass wir im bestehenden System etwas verändern können“. Ziel sei es, mindestens 50 Prozent mehr Online-Dienstleistungen der Verwaltung für Bürger in den nächsten zwei Jahren anbieten zu können.
„Mir ist es wichtig, jetzt schnell ein Beispielland zu finden, um den Umsetzungsprozess zu testen, zügig in eine Lernphase zu kommen und dann mit anderen Ländern möglichst anzuwenden“, sagte der Minister. „Am weitesten fortgeschritten sind die Gespräche mit Hessen.“
Daniel Zwick ist Wirtschaftsredakteur in Berlin und berichtet für WELT über Wirtschafts- und Energiepolitik, Digitalisierung und Staatsmodernisierung.
Jan Dams ist Chefreporter der WELT AM SONNTAG.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke