Gut zwei Jahre leitet Linda Yaccarino die Plattform X von Tech-Milliardär Elon Musk. Ohne einen Grund zu nennen, teilt sie auf dem Kurznachrichtendienst unerwartet mit, dass sie ihren Posten abgibt. Wer folgt, ist bislang noch unklar.
Die Chefin von Elon Musks Online-Plattform X gibt nach gut zwei Jahren ihren Job auf. Linda Yaccarino nannte bei der Ankündigung auf X keine Gründe für ihre Entscheidung. Sie hatte in den vergangenen Jahren stets den Kurs von Musk verteidigt, bei dem ehemaligen Twitter die Leitplanken für Inhalte zu lockern.
Musk hatte X, das zuvor als eigenständige Firma agierte, im März unter das Dach seiner KI-Firma xAI gebracht. Schon damals kamen Fragen auf, ob Yaccarino unter diesen Umständen an der Spitze bleiben werde. Der Tech-Milliardär quittierte Yaccarinos Rückzugs-Ankündigung mit einem trockenen Dank dafür, was sie beigetragen habe.
Musk hatte Twitter im Oktober 2022 für rund 45 Milliarden US-Dollar gekauft und zunächst selbst die Führung übernommen. Danach brachen die Werbeeinnahmen ein - die zentrale Geldquelle von Twitter. Viele Anzeigenkunden befürchteten ein negatives Umfeld für ihre Produkte bei dem Dienst. Im Dezember ließ Musk nach Kontroversen um seinen Führungsstil Twitter-Nutzer darüber abstimmen, ob er den Chefposten räumen soll - und gut 57 Prozent der 17,5 Millionen Teilnehmer sprachen sich dafür aus.
Danach passierte zunächst nichts, obwohl Musk versichert hatte, dass er sich an den Ausgang der Abstimmung halten werde. So sagte er, er müsse erst jemanden finden, der "irre" genug sei, das Jobangebot anzunehmen. Im Juni 2023 holte er dann Yaccarino an Bord. Der Kurs der Plattform wurde aber weiterhin maßgeblich von Musk bestimmt. Seither musste sie sich immer wieder mit Kontroversen herumschlagen, die der Milliardär angezettelt hatte. X und xAI stehen aktuell in der Kritik, weil der bei der KI-Firma entwickelte Chatbot Grok mit antisemitischen Äußerungen auffiel.
Yaccarino verantwortete vor ihrem Job bei X bei NBC Universal das globale Anzeigengeschäft. Zum Konzern gehören unter anderem die US-Senderkette NBC und der Streamingdienst Peacock. Zuvor arbeitete sie lange im TV-Geschäft von Warner. NBC Universal ging jüngst einen Deal mit Twitter rund um Material von den Olympischen Spielen in Paris 2024 ein. "Variety" schrieb unter Berufung auf Yaccarinos Umfeld, sie habe schon länger ihre Bewunderung für Musk zum Ausdruck gebracht. Mitte April interviewte sie ihn auf der Bühne einer Branchenkonferenz und zeigte dabei Sympathie für seine Ansichten und erklärten Ziele.
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