Die Ankündigung von Musk, eine eigene Partei zu gründen, sorgt bei Aktionären nicht gerade für Euphorie. Experten warnen vor Risiken für das Unternehmen. Branchenanalyst Ives empfiehlt dem Vorstand derweil Maßnahmen, mit denen Musk im Zaum gehalten werden könnte.
Die Märkte sind von seinen Plänen bislang wenig begeistert: Als Reaktion auf die Ankündigung von Elon Musk, er wolle eine Partei gründen, ist die Tesla-Aktie bei Börseneröffnung am Montag um fast sieben Prozent abgestürzt. Der Rückgang hat Musk laut Magazin "Fortune" 68 Milliarden Dollar gekostet.
Der Chef des Elektroautobauers hatte Anleger eigentlich im April noch damit beruhigt, dass er sich wieder mehr seinem Unternehmen widmen möchte. Seitdem haben sich Musk und US-Präsident Donald Trump allerdings einen heftigen Schlagabtausch über das Steuergesetz geliefert. Das Resultat: Der Tech-Unternehmer hat die Gründung seiner eigenen Partei, der Amerika-Partei, verkündet.
In einer Mitteilung fordert der Branchenanalyst Dan Ives von der Finanzfirma Wedbush jetzt das Unternehmen auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die "Seifenoper" zu beenden. "Tesla befindet sich in einer der wichtigsten Phasen seines Wachstumszyklus, da die autonome und robotergestützte Zukunft vor der Tür steht, und es kann nicht angehen, dass Musk immer mehr Zeit damit verbringt, eine politische Partei zu gründen, was viel Zeit, Energie und politisches Kapital kosten wird", schreibt der langjährige "Bulle" des Unternehmens. Ives ist seit Jahren Anhänger des Unternehmens und blickt außerordentlich optimistisch auf die Aktie. Nun aber befürchte er, dass ein Streit mit Trump das Unternehmen allein im Bereich der autonomen Fahrzeuge rund eine Billion Dollar kosten werde, schreibt er weiter
Erstaunlicherweise rät Ives Musk nicht, seine politischen Ambitionen ruhen zu lassen. Stattdessen schlägt er drei Grundregeln vor:
- Anstatt Musks Einfluss im Unternehmen zu verringern, regt Ives an, ein neues anreizgesteuertes Vergütungspaket zu entwerfen. Dieses könnte dem CEO eine größere Beteiligung am Unternehmen und bis zu 25 Prozent des Stimmrechts geben. "Dies würde auch einen Rahmen schaffen, in dem Musk Tesla dazu bringen könnte, mit xAI zu fusionieren", schrieb er und bezog sich dabei auf Musks Datenunternehmen für künstliche Intelligenz.
- Außerdem müsse die Zeit begrenzt werden, die Musk der Politik widmet. "Einige allgemeine Leitplanken an dieser Front würden allen Beteiligten helfen, einschließlich institutionellen Anlegern, Kleinanlegern, Musk selbst, dem Vorstand und Tesla-Mitarbeitern in aller Welt", so Ives.
- Und schließlich sollte ein neuer Vorstandsausschuss eingerichtet werden, der sich mit Musks Partei befasst. Vorstände von Unternehmen haben unterschiedliche Ausschüsse, die sich etwa mit der Vergütung von Führungskräften oder anderen Themen beschäftigen. "Der Vorstand kann Musks Spenden nicht kontrollieren...., aber er kann kontrollieren, ob seine politischen Ambitionen/Bestrebungen seine Rolle als CEO von Tesla beeinträchtigen", schreibt Ives.
Reaktion auf die Vorschläge des Branchenanalysten ließen nicht lange auf sich warten. "Sie wollen, dass Elon mit der Zeiterfassung beginnt und seine Stunden in eine Tabelle einträgt oder so?", schrieb Tesla-Investor und Influencer Dave Lee auf X unter den Post von Ives. Elon habe immer wieder bewiesen, dass er einer der größten Visionäre aller Zeiten sei. Er verdiene es nicht, wie jemand behandelt zu werden, dem man nicht vertraut. "Entweder Sie vertrauen Elon bei der Leitung von Tesla und beurteilen ihn nach dem Fortschritt der wichtigsten langfristigen Projekte von Tesla - nämlich FSD und Optimus - oder Sie vertrauen ihm nicht, was nach all den Innovationen und Werten, die er geschaffen hat, töricht wäre."
Auch Musk selbst reagiert auf die Grundregeln von Ives: Seine Antwort fiel allerdings mit "Halt den Mund, Dan" sehr viel knapper aus.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke