Der US-Arbeitsmarkt wächst unerwartet kräftig, die Zahl der Arbeitslosen sinkt. Damit ist für die Analysten eine Zinssenkung im Juli erst mal vom Tisch. Dennoch sorgen die Daten für Rekorde an den Börsen. Für Nvidia wird es ein ganz besonderer Tag.
Beflügelt von einem starken Arbeitsmarktbericht haben die US-Börsen ihre Rekordjagd fortgesetzt. Der breiter gefasste S&P 500 und der Index der Technologiebörse Nasdaq erreichten zeitweise neue Bestmarken. Aus dem Handel gingen die Indizes 0,8 Prozent fester bei 6279 und ein Prozent höher bei 20.601 Punkten. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte legte 0,8 Prozent auf 44.828 Punkte zu. Der Handel wurde früher beendet vor dem Feiertag am Freitag, dem US-Unabhängigkeitstag.
Der Aufbau am US-Arbeitsmarkt von 147.000 Stellen im Juni lag deutlich über den von Ökonomen erwarteten 110.000 neuen Stellen. Die getrennt ermittelte Arbeitslosenquote sank ebenfalls überraschend auf 4,1 Prozent. Der Bericht wurde wegen des 4th of July einen Tag früher veröffentlicht. "Wir haben alle damit gerechnet, dass die harten Daten erste Risse zeigen würden, aber das ist nicht der Fall, denn der Arbeitsmarktbericht ist viel besser ausgefallen als erwartet", sagte Brian Klimke, Chef-Marktstratege bei Cetera Investment Management. "Das zwingt die Fed lediglich zum Innehalten und gibt ihr im Moment mehr Zeit zum Abwarten, da der Arbeitsmarkt wirklich widerstandsfähig ist."
Dollar gestärkt - Anleger haken Zinssenkung ab
An den Terminmärkten gaben die Anleger ihre Wetten auf eine Zinssenkung der Fed im Juli quasi auf. Für September signalisierten die Zinsfutures eine Wahrscheinlichkeit für eine Senkung mit nur noch etwa 80 Prozent nach zuvor 98 Prozent. Am Devisenmarkt stieg der Dollar-Index um 0,4 Prozent auf 97,15 Punkte, nachdem er zuvor auf der Stelle getreten hatte. In dieser Woche war er mit 96,37 Punkten zeitweise auf den tiefsten Stand seit mehr als drei Jahren gefallen. Der Goldpreis gab 0,7 Prozent auf 3334 Dollar je Feinunze nach.
An den Anleihemärkten warfen die Anleger US-Staatspapiere aus den Depots. Die Rendite der zehnjährigen Anleihen zog im Gegenzug um knapp sieben Basispunkte an auf 4,360 Prozent, fiel dann aber wieder auf 4,346 Prozent zurück.
Nvidia auf der Überholspur
Für Nvidia gab es einen Grund zum Feiern: Der KI-Chiphersteller wird das wertvollste Unternehmen der Börsengeschichte. Die Aktien erreichten erneut einen Rekordstand und markierten einen Börsenwert von 3,92 Billionen Dollar. Das übertrifft die von Apple im Dezember 2024 erreichte Bestmarke von 3,915 Billionen Dollar. Die Marktkapitalisierung Nvidias hat sich in den vergangenen vier Jahren fast verachtfacht.
Aktien der Chipdesign-Softwarefirmen Synopsys und Cadence Design Systems kletterten dank einer Entspannung im Zollstreit mit China um 4,9 und 5,1 Prozent. Die USA haben Exportbeschränkungen für Chipdesign-Software nach China aufgehoben. Investoren hofften zudem nach einem Abkommen mit Vietnam auf weitere Deals in den US-Handelsgesprächen. Die von Trump in Aussicht gestellte Frist vom 9. Juli, bis zu der die EU und andere Länder ein Abkommen zur Senkung der Zölle mit den USA abschließen müssen, rückt näher. "Es könnten bald weitere Handelsabkommen angekündigt werden, aber der mit Vietnam vereinbarte Zollsatz von 20 Prozent verheißt nichts Gutes. Dieser oder sogar noch höhere Zölle könnten für einige Länder, darunter Europa und Japan, zur Norm werden", sagte Shane Oliver, Chefökonom bei AMP.
Der Verlust des Finanzchefs schmeckte den Anlegern von Krispy Kreme gar nicht. Die Aktien der Donut-Kette fielen um 3,5 Prozent. Finanzchef Jeremiah Ashukian verlässt das Unternehmen für einen Job bei einer privaten Firma. Erst vor kurzem hatte Krispy Kreme die Prognosen für 2025 aufgrund der makroökonomischen Schwäche zurückgezogen.
Bei den Einzelwerten stach ansonsten Tripadvisor heraus. Die Aktien hoben um 16,7 Prozent ab. Der aktivistische Investor Starboard Value hat einen Anteil von neun Prozent an dem Online-Reiseunternehmen aufgebaut und bezeichnete den Aktienkurs als "unterbewertet".
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