Lange ist Northvolt der Hoffnungsträger unter den Batterieherstellern. Im März meldet der Konzern jedoch Insolvenz an. Während für das Werk in Schleswig-Holstein noch Interessenten gesucht werden, gibt es für die Anlage in Polen schon einen Käufer.
US-Batteriehersteller Lyten kauft nach eigenen Angaben die polnische Anlage des insolventen schwedischen Batterieherstellers Northvolt. In der 25.000 Quadratmeter großen Einrichtung in der nordpolnischen Stadt Danzig sollen die leichten Lithium-Schwefel-Batteriezellen des Unternehmens hergestellt werden, wie Lyten mitteilte. Angaben zum Kaufpreis gibt es nicht.
Das 2016 gegründete Unternehmen Northvolt galt lange als großer Hoffnungsträger im europäischen Bemühen, technologisch im Bereich der Batterien für Elektroautos gegenüber China aufzuholen. Doch das Unternehmen häufte Schuldenberge an, kämpfte mit einer schwachen Nachfrage und Produktionsverzögerungen. Im März hatte Northvolt in Schweden Insolvenz angemeldet.
Zuvor hatte das Unternehmen bereits im September ein Viertel der Stellen gestrichen und erklärt, sich auf seine Hauptproduktionsstätte in Nordschweden konzentrieren zu wollen. Das Northvolt-Werk in Gdansk war 2023 eröffnet worden. Hergestellt wurden dort bisher vor allem Stromspeicher für Wind- und Solaranlagen. Lyten will durch den Erwerb nach eigenen Angaben nun seine Produktionskapazitäten erweitern, um der wachsenden Nachfrage nach Batterien gerecht zu werden.
Lyten-Batteriezellen werden auch in Drohnen eingesetzt
Die Produktion in Danzig soll demnach sofort wiederaufgenommen werden. Die leichten Lithium-Schwefel-Batteriezellen werden unter anderem in Drohnen eingesetzt, aber auch für andere, größere Anwendungen genutzt. Lithium-Schwefel-Batterien kommen ohne die Stoffe Nickel, Mangan, Kobalt und Graphit aus, die in Europa und den USA nicht abgebaut oder in größeren Mengen verarbeitet werden. Lyten-Chef Lars Herlitz verwies auf den Wunsch europäischer Kunden nach Stromspeichern, die auf Basis regionaler Lieferketten frei von geopolitischen Risiken hergestellt würden.
In Deutschland hatte Northvolt vor der Insolvenz den Bau einer Batteriefabrik im schleswig-holsteinischen Heide geplant. Die Bundesregierung gewährte dafür eine Anleihe von 600 Millionen Euro, für die der Bund und das Land Schleswig-Holstein je zur Hälfte bürgten. Einer der Haupt-Anteilseigner von Northvolt ist Volkswagen.
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