Das Solarunternehmen Meyer Burger kämpft seit längerem mit Billigimporten aus China. Nach dem Insolvenzantrag in Deutschland hat die Firma nun auch in den USA Gläubigerschutz angemeldet.

Das Schweizer Solarunternehmen Meyer Burger, das auch in Deutschland mehrere Standorte betreibt, hat in den USA Gläubigerschutz beantragt. Das Unternehmen stellte laut Gerichtsdokumenten einen entsprechenden Antrag nach "Chapter 11" beim Insolvenzgericht in Delaware. Angestrebt ist laut Unterlagen eine umfangreiche Restrukturierung des Unternehmens. Eine Unternehmenssprecherin bestätigte, dass eine Sanierung des Unternehmens angestrebt werde. Es gehe nicht um eine Liquidation.

Seit Anfang des Monats befinden sich auch die deutschen Tochtergesellschaften im vorläufigen Insolvenzverfahren. Der Betrieb sei im Vergleich zum Niveau vor dem Insolvenzantrag wieder intensiviert worden, teilte ein Sprecher der Insolvenzverwaltung mit. Der Abverkauf der Solarmodule sei sehr gut angelaufen. Inzwischen sei die internationale Unternehmensberatung KPMG damit beauftragt worden, weltweit gezielt geeignete Investoren anzusprechen. Dieser Prozess brauche aber noch Zeit.

Eigentlich wollte das Unternehmen seine Solarmodulproduktion in den USA aufbauen. Dafür sollten auch Solarzellen aus Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) in die USA exportiert werden. Laut Gerichtsunterlagen liegen die geschätzten Verbindlichkeiten in den USA bei 500 Millionen bis einer Milliarde US-Dollar. Die geschätzten Vermögenswerte dagegen bei 100 bis 500 Millionen US-Dollar.

Vertragskündigung eines Großkunden

Bereits vor einiger Zeit hatte Meyer Burger die Produktion der Solarmodule in den USA gestoppt. 282 Mitarbeitern wurde nach Angaben des Unternehmens gekündigt. Die Firma kämpft seit längerem mit Billigimporten aus China. Zudem brachte den Konzern im November die Vertragskündigung seines Großkunden, die amerikanische D.E. Shaw Renewable Investments, ins Wanken.

Nach der Ankündigung, den sächsischen Standort Freiberg zu schließen, hatte der Vorstand die Verlagerung in die USA mit der Begründung angeschoben, dass es in Europa keine ausreichende staatliche Hilfe gebe. Doch im August gab das Unternehmen die Pläne auf, weil sie nicht finanzierbar seien. Stattdessen wollte die Firma mit einer tiefgreifenden Sanierung wieder in die Spur kommen.

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