Fahrradfahren als Risiko: 70 Prozent der vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club Befragten fühlen sich im Straßenverkehr eher gefährdet als sicher. Aber es gibt auch positive Tendenzen.

Mehr als zwei Drittel der Fahrradfahrenden fühlen sich einer Befragung zufolge nicht sicher. Das ergab der sogenannte Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). In der Befragung gaben demnach rund 70 Prozent an, sich auf dem Rad tendenziell eher "gefährdet" als "sicher" zu fühlen.

Das müsse sich ändern, sagte der ADFC-Bundesvorsitzender Frank Masurat. An Haupt- und Landstraßen brauche der Radverkehr eine eigene, separate Führung, die in ein zusammenhängendes Wegenetz eingebunden sei.

Beim Fahrradklima-Test konnten Radfahrerinnen und Radfahrer von September bis November 2024 ihre Stadt bewerten - von Radwegen, Parkplätzen, Ampelschaltungen bis hin zu riskanten Situationen. Für den Bericht ausgewertet wurden 184.500 Fragebögen.

Frankfurt ist fahrradfreundlichste Großstadt

Während das Sicherheitsgefühl bei vielen zu wünschen übrig ließ, verbesserte sich die Situation für Radfahrende in vielen Städten. 10 von 15 Großstädte mit mehr als 500.000 Einwohnern hätten sich aus Sicht der Befragten "signifikant verbessert", erklärte der ADFC. Auf Platz eins landete in dieser Größenkategorie Frankfurt am Main. Es bekam auf einer Skala von 1 bis 6, angelehnt an die Schulnoten, eine 3,49.

Unter den Städten mit 200.000 bis 500.000 Einwohner schnitt Münster am besten ab mit 2,97. Bei 100.000 bis 200.000 Einwohner war es Erlangen mit 3,13.

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) sagte, die Gewinnerstädte zeigten: "Gute Maßnahmen vor Ort steigern spürbar die Zufriedenheit im Radverkehr." Auch der ADFC-Vorsitzende Masurat wies auf sofortige Effekte hin, wenn beispielsweise in breite und sichere Radwege, Fahrradbrücken oder Fahrradparkplätze investiert werde.

Nürnberg legt in Bewertung am meisten zu

Selbst Orte in hügeliger Landschaft wie Tübingen oder die sächsische Kleinstadt Auerbach im Vogtland hätten es geschafft, fahrradfreundlicher zu werden - wozu auch die wachsende Beliebtheit von Pedelecs mit unterstützendem Elektroantrieb beitrage, sagte Masurat.

Unter den 15 größten Städten verbesserte sich Nürnberg im Vergleich zur Befragung 2022 am stärksten. Dort punkteten aus Teilnehmersicht fahrradfreundliche Ampelschaltungen und die Qualität neuer Radwege. In Leipzig wurden stärkere Kontrollen falsch parkender Autos positiv bewertet, in Frankfurt neue und geschützte Radwege, weitere Fahrradstraßen und mehr Radbügel zum Anschließen.

Verschlechtert haben sich in der Bewertung hingegen unter anderem Berlin, Düsseldorf und Essen. Teilnehmer kritisierten eine fehlende Radförderung in jüngster Zeit, erläuterte der ADFC.

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