Der Akku Life Guard aus "Die Höhle der Löwen" verspricht, den Akku von Smartphone & Co. intelligent zu schützen. Wie das funktioniert, klärt der Test.

Die Lebenszeit eines Akkus richtet sich nach seinen Ladezyklen. Ein Ladezyklus beschreibt das vollständige Ent- und wieder Aufladen eines Akkus. Hierbei sei angemerkt, dass ebenfalls ein Ladezyklus verbraucht wird, wenn Sie Ihr Smartphone an einem Tag auf 50 Prozent entladen, voll aufladen und dann abermals bei 50 Prozent Entladung wieder aufladen. 

Was bedeutet das für die Lebenszeit eines Akkus? Nichts weiter, als dass wir alle ein Interesse daran haben, unsere Akkus so effizient wie möglich zu nutzen. Das allerdings versäumen viele Menschen, denn üblicherweise laden wir unser Smartphone über Nacht auf. 

Handy über Nacht laden? Keine gute Idee

Und damit bereiten wir dem Akku keinen Gefallen. Das Problem ist, dass er zu lange am Ladegerät hängt. Ist der Akku vollgeladen, schaltet sich die Ladefunktion ab. Der Akku entlädt minimal, was dazu führt, dass das Smartphone erneut lädt. Durch diese Miniladungen verschwenden wir wichtige Prozente der Ladezyklen. 

Moderne Smartphones merken sich deshalb die Ladegewohnheit ihrer Nutzer und verzögern entsprechend das Vollladen. Noch besser will es der Akku Life Guard machen. Dabei handelt es sich um eine Steckdose, bei der Sie einstellen können, bis wie viel Prozent der Akku aufladen soll und die sich dann automatisch abstellt. 

Das Trio hinter Akku Life Guard

Erfunden hat die Steckdose ein Trio aus dem Allgäu bestehend aus Hans-Peter Nägele, Andreas Tutschner und Christoph Tutschner. Die drei präsentieren ihre Erfindung in "Die Höhle der Löwen". Netter Nebeneffekt: Der Akku Life Guard schont nicht nur die Batterie, er spart auch Strom und bietet eine Abschaltfunktion, wenn der Akku überlastet ist. Die Abschaltfunktion schützt vor Bränden, die entweder durch defekte Ladegeräte oder defekte Akkus verursacht werden können. 

Akku Life Guard aus DHDL im Test

Im Lieferumfang sind wenig überraschend nur die Bedienungsanleitung und der Akku Life Guard enthalten. Dessen Bedienung ist eigentlich selbsterklärend. An der Seite befindet sich ein Schieberegler, an dem Sie einstellen, in welchem Modus Sie die Steckdose nutzen wollen. Der Akku Life Guard bietet die Optionen, ihn als normale Steckdose zu nutzen (Mitte), den Akku zu 100 Prozent zu laden (rechts) oder den Akku zwischen 70 und 90 Prozent zu laden (links). 

Am Schieberegler an der Seite stellen Sie den Modus des Akku Life Guards ein © stern

An der Oberseite befindet sich noch der On-Schalter. Bevor Sie den Akku Life Guard in die Steckdose stecken, wählen Sie den Modus aus, den Sie benutzen wollen. Dann platzieren Sie ihn in die Steckdose, verbinden das Ladegerät mit ihm und drücken den On-Schalter drei Sekunden lang. Rot leuchtet der Button, wenn sich der Life Guard im 100-Prozent-Modus befindet; orange, wenn Sie ihn als normale Steckdose verwenden; und grün, wenn der Akku zwischen 70 und 90 Prozent geladen wird. Nun verbinden Sie Ihr Smartphone mit dem Ladegerät. Fertig. 

Den On-Schalter des Akku Life Guards halten Sie drei Sekunden gedrückt, bevor die Steckdose in Betrieb geht © stern

Kleine Ernüchterung

So simpel, sollte man meinen. Doch im Test funktionierte das zunächst nicht, denn wir haben den Akku Life Guard an einer Mehrfachsteckdose angeschlossen, die einzelne Schalter pro Steckdose bietet und nichts passierte. Der Grund ist simpel: Der Akku Life Guard drückt den Schalter automatisch herunter und damit aus. Bei einer Mehrfachsteckdose ohne einzelne Schaltung gab es kein Problem, hier funktionierte er ordnungsgemäß. 

Leider verdeckt das Kabel den On-Schalter, der allerdings auch aus bleibt. In einer Mehrfachsteckdose drückt der Akku Life Guard die Einschalter aus. In einer normalen ohne Schalter funktioniert er hingegen © stern

Wir betreiben ihn im Modus bis 100 Prozent. Entsprechend leuchtet der Powerbutton rot. Als Ladegerät verwenden wir das eines Apple-iPads in Verbindung mit dem induktiven MagSafe-Ladekabel und einem iPhone 14. Das funktioniert zunächst problemlos. Ausgangspunkt war ein Ladestand von 70 Prozent. Wir warten den genauen Zeitpunkt ab, wann das iPhone 14 100 Prozent erreicht. Und als es das tut, passiert: nichts. Die Lampe leuchtet weiter rot und die Ladeanzeige zeigt weiter an, dass das Smartphone Strom bekommt. 

100 Prozent geladen, aber der Akku Life Guard leuchtet rot. Schuld ist das induktive Laden, mit dem die Steckdose schlechter zurechtkommt als mit einem normalen Kabel © stern

Das Ladegerät entscheidet über Ladeerfolg

Kann ja eigentlich nicht sein. Deshalb stöpseln wir ein anderes, aber baugleiches Ladegerät von Apple ein. Diesmal mit USB-C-Kabel und einem Nothing Phone 3(a), das bereits voll geladen ist. Hier passiert bei 100 Prozent Ladestand erstmal: ebenfalls nichts. Nach geschätzten drei bis fünf Minuten hören wir es dann klicken und sehen, dass die rote Lampe des Akku Life Guards ausgegangen ist. Er funktioniert also. 

Wir probieren es nochmal mit dem induktiven Ladekabel und dem iPhone 14. Aber damit hat der Akku Life Guard seine Probleme. Auch nach 20 Minuten vernehmen wir kein Klicken, weshalb wir zu dem Entschluss kommen, dass er nicht erkennt, wenn der Akku voll geladen ist. 

Um vollends sicherzugehen, dass es an der Art des Ladekabels liegt, verbinden wir das iPhone 14 noch einmal per Lightning-Anschluss mit dem Akku Life Guard. Und siehe da, jetzt funktioniert er wieder einwandfrei. Bei 100 Prozent Ladestand des iPhone 14 klickt es nach ein paar Minuten und die Steckdose schaltet sich ab.

Nachtrag: Ist induktives Laden deshalb mit dem Akku Life Guard unmöglich? Nein. Im Eco-Modus mit der grünen Lampe schaltete sich der Akku Life Guard bei einem Ladestand von 95 Prozent ab. Das sind zwar fünf Prozent mehr als die kolportierten 90 Prozent, aber noch im Rahmen.

Fazit

Der Akku Life Guard hält im Test, was er verspricht. Mit einem induktiven Ladekabel funktioniert er auch, wenngleich nicht so akkurat wie mit einem normalen Kabel. Sein Preis ist mit 60 Euro pro Life Guard durchaus happig. Aber im schlimmsten Fall schützt er eben auch gegen Brände. Abgesehen davon tun Sie der Umwelt etwas Gutes, wenn das Ladegerät nicht durchgehend Strom zieht. 

Für zehn Prozent der Anteile ihrer Firma verlangt das Trio aus dem Allgäu übrigens 200.000 Euro bei "Die Höhle der Löwen". Ob einer der Löwen beim Akku Life Guard anbeißt, erfahren Sie am 16. Juni um 20.15 Uhr auf Vox (und seit dem 9. Juni auf RTL+).

Transparenzhinweis: Der stern ist wie Vox ein Teil von RTL Deutschland. 

Korrektur: In einer früheren Version des Artikels stand, dass der Akku Life Guard nicht mit Mehrfachsteckdosen und induktiven Ladekabeln funktioniert. Die Fehler wurden korrigiert. 

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