• Schweizerische und rumänische Strafverfolgungsbehörden haben einen Menschenhändlerring ausgehoben.
  • Dabei wurden 17 Personen festgenommen, 13 davon in Rumänien und 4 in der Schweiz.
  • Die Opfer der Bande wurden in Rumänien via Social Media angesprochen. Ihnen wurde entweder Liebe vorgespielt oder sie wurden mit falschen Versprechungen ins Ausland gelockt, wie die Eurojust mitteilte.

Vielen von ihnen sei vorgegaukelt worden, sie könnten im Ausland unter lukrativen Bedingungen Sexarbeit verrichten, schreibt Eurojust, die Agentur der Europäischen Union für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen. In Tat und Wahrheit hätten die Betroffenen aber ohne Pause unter entwürdigenden Bedingungen arbeiten müssen, ungeachtet ihrer körperlichen und seelischen Befindlichkeit. Selbst schwangere Frauen seien zur Prostitution gezwungen worden.

«Kriminellen-Schule»

Dazu mietete die Bande gemäss Eurojust Wohnungen an und bewarb die Dienste der Frauen auf Escort-Websites. Ab 2022 operierte die Bande laut Communiqué in mehreren Städten der Deutschschweiz und namentlich in Zürich. Zuvor sei sie mehr als sieben Jahre lang in anderen Staaten Europas tätig gewesen.

Legende: Die Opfer wurden mit falschen Versprechungen ins Ausland gelockt. Seit 2022 arbeitet die Bande in der Schweiz. Keystone / Jean-Christophe Bot

Nach dem Umzug in die Schweiz habe der mutmassliche Chef der Gruppe begonnen, neue Mitglieder zu rekrutieren, so Eurojust. Er habe eine eigentliche «Kriminellen-Schule» aufgebaut und andere gelehrt, Opfer zu versklaven und auszubeuten.

Zugriff an einem Aktionstag

Wann und wo genau die Festnahmen in der Schweiz erfolgten, war zunächst unklar. Eurojust sprach aber davon, die Ermittlungen hätten in einem «Aktionstag» am Dienstag geendet. Von Schweizer Seite hätten die Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich und die Stadtpolizei Zürich die Aktion ausgeführt. Zu Anfragen von Keystone-SDA bei der Staatsanwaltschaft, der Stadtpolizei Zürich sowie dem Bundesamt für Polizei lag zunächst keine Antwort vor.

Laut Eurojust wurden die mutmasslichen Opfer der Menschenhändler in Sicherheit gebracht. Sie erhielten Unterstützung von einem spezialisierten Beratungsdienst.

In Rumänien habe sich die Razzia auch gegen Personen gerichtet, welche die Haupttäter logistisch unterstützt und für sie Geld gewaschen haben sollen. Durchgeführt wurde die Razzia in Rumänien demnach von Polizeieinheiten in den Regionen Bacău, Neamț und Iași im Nordosten des Landes.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke