Alexander Zverev ist in Paris noch nicht in Topform. Für den Einzug in Runde drei reicht es dennoch - weil er sich gegen einen Niederländer steigert. In der ersten Stunde aber unterlaufen ihm ungewöhnliche Fehler.
Alexander Zverev pustete tief durch und winkte mit gequältem Lächeln ins Publikum. Den Weg in die dritte Runde der French Open hatte er sich doch ein wenig leichter vorgestellt. "Der erste Satz war sicherlich nicht mein bester. Jetzt bin ich einfach happy, dass ich gewonnen habe", sagte der 28-Jährige nach seinem Zweitrundensieg über den niederländischen Underdog Jesper de Jong, bei dem Zverev nur schwer, aber dann doch mächtig ins Rollen kam.
"Jesper hat am Anfang fantastisch gespielt. Aber meine letzten drei Sätze waren auch sehr gutes Tennis, damit bin ich echt zufrieden", sagte Zverev, der sich im "Gewächshaus" von Roland Garros erst nach 2:58 Stunden mit 3:6, 6:1, 6:2, 6:3 gegen die Nummer 88 der Welt durchsetzte und nun zum achten Mal in Serie unter den letzten 32 von Paris steht.
Dabei soll es freilich nicht bleiben: "Ich liebe dieses Turnier, ich liebe die Fans hier. Vergangenes Jahr war ich im Finale. Jetzt schauen wir mal, ob wir zusammen diesen entscheidenden Schritt weiter gehen können." Zverev weiß aber auch: Um bei seinem 37. Major-Turnier eine realistische Chancen auf den so ersehnten ersten Titel zu haben, muss er sich deutlich steigern - was er freilich auch kann.
Perfekte Bedingungen im "Gewächshaus"
Auch wenn nun frühestens im Viertelfinale ein gesetzter Spieler wartet (der Novak Djokovic heißen könnte), werden die Aufgaben nun anspruchsvoller. In der dritten Runde geht es nun am Samstag gegen einen der starken Italiener, entweder Hamburg-Sieger Flavio Cobolli oder Vorjahres-Achtelfinalist Matteo Arnaldi.
Auf dem wunderschönen, glasummantelten Court Simonne Mathieu, dem mitten im botanischen Garten Jardin des Serres d'Auteuil gelegenen drittgrößten Platz der Anlage, herrschten eigentlich perfekte Zverev-Bedingungen: angenehme 23 Grad, kaum Wind, dazu ein Gegner, der in Runde eins über knüppelharte fünf Sätze hatten gehen müssen.
Dennoch fand Zverev zunächst kaum statt. Gleich sein erstes Aufschlagspiel verlor er gegen den forsch und variabel aufspielenden 24-Jährigen, machte auch in der Folge zu viele Fehler, lag nach 16 Minuten 0:3 hinten und wirkte genervt. Nach einer Dreiviertelstunde war Satz eins weg.
Auch Altmaier hofft auf Achtelfinale
De Jong spielte sich phasenweise in einen Rausch, hatte auch zu Beginn des zweiten Satzes sogleich Breakchancen, Zverev befreite sich aber aus der heiklen Situation. Der Vortrag des Hamburgers erinnerte phasenweise an die diversen unnötigen Niederlagen der bisherigen Sandplatzsaison, zu wenig variabel und zu wenig konsequent agierte Zverev.
Diesmal aber blieb Zverev bei sich, arbeite sich - bis auf kleinere Ballabdruck-Debatten mit Schiedsrichter Manuel Absolu - nicht an Nebensächlichkeiten ab, sondern zurück ins Spiel. Nach dem Break zum 2:0 lief flüssig, auch weil de Jong ganz deutlich nachließ. In einem Spiel ohne große Höhepunkte war Zverev fortan deutlich überlegen.
Zuvor hatte bereits am Mittwoch Daniel Altmaier bei Wind und Regen mit einem 6:2, 4:6, 6:3, 7:5 gegen den Tschechen Vit Kopriva die dritte Runde erreicht, wo auf den Kempener am Freitag mit dem Weltranglisten-74. Hamad Medjedovic eine machbare Aufgabe wartet. Bei den Frauen war Eva Lys am Mittwoch als letzte Deutsche in Runde zwei mit 4:6, 4:6 an der Kanadierin Victoria Mboko gescheitert.
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