Julian Nagelsmann will mit der deutschen Nationalmannschaft die Nations League gewinnen. Nun hat der Bundestrainer seinen Kader für die anstehenden Partien nominiert. Deutschland trifft am 4. Juni im Halbfinale zunächst auf Portugal mit Superstar Cristiano Ronaldo. In einem möglichen Finale oder dem Spiel um Platz drei am 8. Juni auf Spanien oder Frankreich.

Nagelsmann verzichtete auf einige verletzte oder angeschlagene Stammspieler wie Jamal Musiala, Antonio Rüdiger, Kai Havertz, Nico Schlotterbeck oder Tim Kleindienst verzichten. Bei den ersten drei genannten seien es Grenzfälle gewesen, sagte der Bundestrainer. Er habe aber sich gegen den Einsatz entschieden, weil die Gesundheit vorgehe und die Spieler fit in die nächste Saison starten sollen.

Der Verzicht auf die Angreifer Musiala und Havertz sowie Abwehrchef Rüdiger sei zwar „extrem bitter“, sagte Nagelsmann, aber aus seiner Sicht konsequent. Alle drei Akteure wären höchstens für Kurzeinsätze einplanbar gewesen. „Und wir müssen auch weiterschauen“, sagte Nagelsmann mit Blick auf die kommende WM-Saison.

Dafür gibt es einige Überraschungen unter den Nominierten. So feiern Niclas Füllkrug und Marc-André ter Stegen nach längerer Abstinenz ihr Comeback. Der Ex-Dortmunder Füllkrug kam erst im Saisonendspurt bei West Ham United nach zwei langwierigen Verletzungen wieder zu mehr Einsatzzeit in der englischen Premier League.

Nagelsmann freue sich besonders auf die DFB-Rückkehr von ter Stegen, der auch dem FC Barcelona wegen einer Knieverletzung lange fehlte. „Ich habe schon oft betont, dass Marc unsere Nummer eins ist“, sagte Nagelsmann. Füllkrugs Nominierung sei nach der schweren Knieverletzung des Gladbacher Mittelstürmers Tim Kleindienst sehr wertvoll und auch logisch.

Woltemade und Bischof erstmals im Kader

Angreifer Nick Woltemade, der in der abgelaufenen Bundesliga-Saison zwölf Tore für den VfB Stuttgart erzielte, ist erstmals dabei. Das gilt auch für den 19-jährigen Tom Bischof, der diesen Sommer ablösefrei aus Hoffenheim zum FC Bayern wechselt. Die Berufung des jungen Mittelfeldspielers ist sicherlich die größte Überraschung.

Bischof gilt als großes Talent im zentralen und offensiven Mittelfeld. Er durchlief die Jugendabteilung der TSG Hoffenheim und wurde im März 2022 mit nur 16 Jahren und 263 Tagen zum jüngsten Bundesliga-Spieler der Vereinsgeschichte. In der abgelaufenen Saison etablierte er sich als Stammspieler, erzielte fünf Tore und überzeugte mit starken Leistungen, die ihm im Dezember einen bedeutenden Preis einbrachten: die Fritz-Walter-Medaille in Gold für den U19-Jahrgang. „Ich sehe Tom als guten Perspektivspieler“, sagte Nagelsmann.

Für sportliche Schlagzeilen sollen im Duell mit Portugal sicherlich erst einmal andere Profis sorgen, etwa der Kapitän. „Die Elite Europas ist eingeladen“, sagte Joshua Kimmich nach dem Einzug in die Endrunde: „Es wird ein kurzes Turnier, aber für uns auch ein sehr wichtiges Turnier, in dem wir möglichst positiv abschneiden wollen und die Menschen in Deutschland wieder begeistern können.“

Neben dem im März im Viertelfinale gegen Italien verletzt fehlenden Jungstar Florian Wirtz zählen auch Serge Gnabry, Waldemar Anton, Robin Gosens und Felix Nmecha wieder zum DFB-Aufgebot, das Nagelsmann am 30. Mai in Herzogenaurach versammeln wird. Auf dem Gelände von DFB-Partner Adidas wird das Team wie bei der Heim-EM 2024 wieder trainieren und wohnen.

Der deutsche Kader

Tor: Oliver Baumann, Alexander Nübel, Marc-André ter Stegen.

Abwehr: Robert Andrich, Waldemar Anton, Yann Aurel Bisseck, Joshua Kimmich, Robin Koch, Maximilian Mittelstädt, David Raum, Jontahan Tah.

Mittelfeld: Karim Adeyemi, Nadiem Amiri, Tom Bischof, Serge Gnabry, Leon Goretzka, Robin Gosens, Pascal Groß, Felix Nmecha, Aleksandar Pavlovic, Leroy Sané, Angelo Stiller, Florian Wirtz.

Angriff: Niclas Füllkrug, Deniz Undav, Nick Woltemade.

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