Borussia Dortmund darf wieder fest an die Teilnahme an der Champions League glauben. Der BVB gewann ein extrem turbulentes Spiel bei der TSG Hoffenheim 3:2 (1:0) und hatte am Ende großes Glück, dass der Schiedsrichter den Siegtreffer tief in der Nachspielzeit für gültig erklärte.
Mit seinem 17. Saisontor hatte Serhou Guirassy in der 20. Minute den Grundstein für den nächsten Erfolg gelegt, der Torjäger vergab aber vor 30.150 Zuschauern im ausverkauften Sinsheimer Stadion auch einen Strafstoß (34,). Nach dem überraschenden Ausgleich durch Adam Hlozek (61.) sorgte ausgerechnet der zuletzt oft gescholtene Julian Brandt für die 2:1-Führung (74.). Per Kopf gelang Pavel Kaderabek in der Nachspielzeit das 2:2.
Dann kam es zu der Szene, die für große Turbulenzen sorgte. Nach einem Zusammenstoß mit Carney Chukwuemeka blieb Hoffenheims Nationaltorwart Oliver Baumann liegen, Anton nutzte wenige Sekunden später das Zuspiel von Guirassy zum 3:2 (90.+5). Nach längerem VAR-Check gab Schiedsrichter Benjamin Brand den Treffer in einer langen und hitzigen Nachspielzeit.
Chukwuemeka und Baumann waren beide zum Ball gegangen. In der Zeitlupe war aber zu sehen, dass der Dortmunder das Spielgerät nicht wirklich berührte. Stattdessen trat er dem Torwart zunächst in die Hände und erwischte ihn dann auch noch mit dem Knie schwer am Kopf. Baumann blieb liegen, musste länger behandelt werden und war mit einer dicken Beule an der Stirn deutlich gezeichnet.
„Interessanter Punkt mit der Kopfverletzung“
„Skandal-Enscheidung!“, wütete Hoffenheims Trainer Christian Ilzer nach dem Abpfiff und schimpfte auf Schiedsrichter Brand: „Er muss das abpfeifen!“ Chukwuemeka haben den Ball nicht berührt: „Olli ist ausgeknockt, er hat eine sehr großflächige Schramme am Kopf. Und die Dortmunder schießen den Ball ins leere Tor. Es geht ja nicht nur für Borussia Dortmund um die Champions League, sondern für uns um den Klassenerhalt. Das ist existenziell für den Verein.“
Ilzer verwies zudem auf die „Thematik Kopfverletzung“ und traf damit den Nerv von Dietmar Hamann. Der Sky-Experte sagte: „Das ist ein interessanter Punkt mit der Kopfverletzung, da muss eigentlich abgepfiffen werden.“ Generell hätte der Treffer laut Hamann nicht gelten dürfen: „Chukwuemeka spielt nicht den Ball, er trifft erst Baumanns Hände, dann den Kopf. Ich verstehe den Unmut der Hoffenheimer.“
So ging es selbst den Dortmundern, welche die ganze Szene naturgemäß dennoch etwas anders sahen. In ihren Darstellungen habe ihr Spieler den Ball sehr wohl berührt. „Beide treffen den Ball“, sagte Kapitän Emre Can: „Wenn er abpfeift, müssen wir das akzeptieren. Aber er kann das auch laufen lassen, es war eine Fifty-fifty-Entscheidung.“
Trainer Niko Kovac meinte im TV-Interview: „Er berührt den Ball eine Millisekunde vorher, daher ist das für mich kein Foul.“ Später in der Pressekonferenz sagte dann, er habe eine TV-Einstellung gesehen, wo Chukwuemeka „eine Spur eher am Ball war. Dann bedeutet das, dass es regelkonform ist“.
Ilzer entgegnete: „Die Szene, wo Chukwuemeka eher am Ball war als Oli, haben wir nicht gefunden. Für mich einfach absolut ein irreguläres Tor.“ Die beiden Trainerkollegen sprachen noch kurz unter vier Augen miteinander, wurden sich aber offensichtlich nicht einig. Schiedsrichter Brand wollte sich am Samstag gegenüber Sky zu der Szene nicht äußern.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke