Dino Toppmöller nahm noch einen kräftigen Schluck aus der Wasserflasche, dann verließ er um kurz nach Mitternacht den voll besetzten Pressesaal. Für den 44 Jahre alten Trainer von Eintracht Frankfurt soll das Europa-League-Aus gegen Tottenham Hotspur im Viertelfinale auch mit einem großen Lerneffekt verbunden sein.
„Niederlagen sind Teil des Erfolgs, so müssen wir das sehen. Wenn wir aufwachen, werden wir uns nicht gut fühlen. Wir müssen das als Chance für Wachstum begreifen. Aus solchen Momenten musst du Stärke ziehen“, sagte Toppmöller nach dem 0:1 gegen die Spurs, die dank eines Foulelfmeters von Dominic Solanke (43. Minute) siegten und im Halbfinale stehen. Es war das erste Mal seit über einem Jahr, dass Frankfurt kein Tor in einem Heimspiel gelang (zuletzt am 30. März 2024, 0:0 gegen Union Berlin).
Die große Chance, gegen Norwegens Außenseiter FK Bodo/Glimt ins Finale von Bilbao einzuziehen, hat nun Tottenham – und nicht die Eintracht. „Wir schütteln uns kurz, schütteln die Enttäuschung aus den Kleidern. Es gibt noch Dinge, für die wir noch kämpfen wollen – das ist eine gute Platzierung in der Bundesliga“, sagte Toppmöller. Am Ostersonntag wartet bereits der FC Augsburg (15.30 Uhr, im Sport-Ticker der WELT).
Ein Fehler des jungen Torhüters Kaua Santos sowie die frühzeitige Auswechslung des verletzten Mario Götze waren zu viele Makel für ein Weiterkommen gegen das teure Team von der britischen Insel. „Das ist der Weg, den wir gehen wollen und den wir gehen werden. Dass junge Spieler auch mal einen Fehler machen, das gehört dazu“, bekräftigte Toppmöller.
Frankfurt belegt derzeit Rang drei in der Bundesliga und könnte auf diesem Weg in die Champions League einziehen. Laut Toppmöller ist im Duell zwischen Frankfurt und Tottenham „die glücklichere Mannschaft“ weitergekommen.
Vor allem im Hinspiel waren die Hessen allerdings deutlich unterlegen und mit dem 1:1 gut bedient. Vor Frankfurt waren auch der FC Bayern und Borussia Dortmund in dieser Woche aus dem internationalen Wettbewerb ausgeschieden. Im Halbfinale ist die Bundesliga nicht mehr vertreten.
Das Abschneiden des VfB Stuttgart ist besonders wichtig
Dienstag das Dortmunder Scheitern gegen Barcelona, Mittwoch der K.o. der Münchener bei Inter Mailand und Donnerstag das Ende für Eintracht Frankfurt: Die deutschen Vertreter haben im Europapokal frustrierende Tage hinter sich. Mit dem dreifachen Scheitern im Viertelfinale steht auch fest, wie viele Plätze Deutschland im kommenden Jahr hat – und wie diese verteilt sind.
Als möglicher Gewinner der Champions League (BVB) oder der Europa League (Frankfurt) wären ein zusätzliches achtes Ticket möglich gewesen – so bleibt es bei sieben Startern in der Saison 2025/26. Auch das zusätzliche Königsklassen-Ticket, das die Bundesliga im Vorjahr wegen der starken Leistungen holte, gibt es in diesem Jahr nicht.
Die Plätze eins bis vier der Liga-Abschlusstabelle ziehen in die Champions League ein. Tabellenführer Bayern und Titelverteidiger Bayer Leverkusen haben ihr Ticket bereits sicher. Dahinter haben Frankfurt sowie RB Leipzig die besten Chancen.
Der Tabellenfünfte (aktuell der FSV Mainz 05) schafft es genauso in die Europa League wie der Pokalsieger. Im Endspiel von Berlin treffen am 24. Mai der VfB Stuttgart und Drittligist Arminia Bielefeld aufeinander.
Bundesliga-Rang sechs landet in diesem Fall in der Conference League. Für den Fall, dass Stuttgart (derzeit Platz elf) noch unter die besten Sechs kommt und den Pokal gewinnt, landet der Siebte in der Conference League.
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