Im Ziel von Paris-Roubaix ist Mathieu van der Poel der strahlende Sieger. Doch der Triumph wird von einem Zwischenfall auf der Strecke überschattet. Ein Zuschauer wirft eine Flasche genau in sein Gesicht. Van der Poel ist entsetzt und fordert eine Strafverfolgung.
Auf der Ziellinie stieg Mathieu van der Poel ab, stemmte sein Fahrrad in die Höhe und ließ sich feiern. Er ist der König des Radsport-Klassikers Paris-Roubaix. Zum dritten Mal in Folge ließ er alle Konkurrenten hinter sich - darunter auch Tadej Pogacar. "Ich bin super happy. Es war extrem hart heute mit Gegenwind auf den letzten Kilometern", sagte er nach 259,2 Kilometern, davon 55 Kilometer über Kopfsteinpflaster. "Das bedeutet mir viel. Es ist so ein hartes Rennen und ich habe sehr gelitten."
Leiden musste auch Pogacar. Denn der Slowene machte bei seinem Debüt in der "Hölle des Nordens" einen folgenschweren Fahrfehler, landete auf einer Wiese und musste van der Poel ziehen lassen. Ein technischer Defekt verhinderte dann zusätzlich eine Aufholjagd. Und so war es ein anderer Gegner, der van der Poel mehr bedrohte als Pogacar.
Van der Poel will Strafverfolgung
Ein Zuschauer nämlich. Auf den Fernsehbildern war zu sehen, dass van der Poel rund 33 Kilometer vor dem Ziel attackiert worden war. Ein Zuschauer warf eine Flasche auf ihn und traf ihn im Gesicht. Der Niederländer ließ sich im Rennen nichts anmerken, reagierte aber später empört: "Das ist inakzeptabel. Es war eine volle Flasche, sie wog ein halbes Kilo und ich bin mit 40 km/h gefahren", so van der Poel: "Es ist, als würde man einen Stein ins Gesicht bekommen. Es hat mir sehr wehgetan."
Dem belgischen "Sporza" sagte er zudem: "Wenn die Flasche auf meiner Nase landet, ist meine Nase gebrochen." Er sprach sogar von "versuchtem Totschlag" und hoffte, "dass wir den Zuschauer identifizieren und rechtliche Schritte einleiten können". Er führte weiter aus: "Wenn die UCI (Internationaler Radsportverband, Anm.d.Red.) ihn oder sie nicht strafrechtlich verfolgt, werden wir mit dem Team einschreiten. Das ist etwas völlig anderes als Bier zu werfen."
Augenzeuge berichtet von auffälliger Gruppe
Van der Poels Team Alpecin-Deceuninck sprach von "kriminellem" Verhalten. Gleichzeitig wollte Teammanager Philip Roodhooft, dem Übeltäter "so wenig Aufmerksamkeit wie möglich" bieten: "Denn solche Menschen haben das nicht verdient. Wir werden zunächst abwarten, ob die Behörden jemanden identifizieren können. Aber wir sollten dem nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken, wenn man sieht, wie viele Zehntausende Menschen das, was Mathieu und andere hier tun, zu schätzen wissen." Bei Eurosport sagte Ex-Profi Jens Voigt: "Es gibt eine sehr gute Chance, den zu finden. Ich glaube, es ist kein großes Problem, die Flaschenwerfer zu identifizieren."
Ein Augenzeuge sagte der belgischen Zeitung "Het Laatste Nieuws", dass er schon vorab ein ungutes Gefühl hatte. Er berichtete von einer Gruppe von 10 bis 15 Personen, die eine halbe Stunde vor van der Poels Ankunft an der Stelle vorbeikam: "Sie machten viel Lärm und schienen unter dem Einfluss von Drogen zu stehen, also hatte ich ein schlechtes Gefühl. Ich hatte das Gefühl, dass etwas passieren würde", so Fred De Keyser. Er machte Bilder als van der Poel vorbeikam - und diese stellte er auch dem Team Alpecin-Deceuninck zur Verfügung. Womöglich helfen sie bei den Ermittlungen. Van der Poel hatte schon in der Vergangenheit mit ähnlichen Attacken zu kämpfen gehabt.
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