Das Weißbier kann kaltgestellt werden, der Titel-Hattrick ist zum Greifen nah: Die Fußballerinnen des FC Bayern stehen vor der dritten Meisterschaft in Folge. Die Bayern siegen beim direkten Konkurrenten Eintracht Frankfurt klar. Aber es gibt Verwirrrung.

So wirklich sicher war sich auch nach Schlusspfiff niemand. "Es hieß, dass zwei Spielerinnen von uns noch auf der Linie standen und es deswegen kein Abseits ist", musste sich Sophia Kleinherne auf Hörensagen beschränken, Pia-Sophie Wolter sagte: "Genau gesehen habe ich es nicht." Für Gesprächsstoff sorgte der Treffer zum 0:2 bei der klaren 0:3 (0:2)-Niederlage der Bundesliga-Fußballerinnen von Eintracht Frankfurt am Samstagnachmittag gegen Bayern München aber reichlich.

Es lief die 29. Minute im Frankfurter Waldstadion - wo 30.500 Zuschauer für eine Vereins-Rekordkulisse sorgten - als Pernille Harder, die hinter der Torauslinie stand, den Ball zu Klara Bühl spitzelte. Allein, Harder tat das aus Abseitsposition. Bühl traf zum 2:0, es folgten rege Gespräche im Schiedsrichterinnen-Team um Karoline Wacker und Entscheidungen, die kurz darauf wieder revidiert wurden.

Wunsch nach dem Videobeweis

"Ich habe es auch gar nicht verstanden" schilderte Wolter ihre Sicht der Dinge, "erst war es Tor, dann kein Tor, dann wurde diskutiert, dann war es doch wieder ein Tor." Einen Videobeweis gibt es in der Frauen-Bundesliga - anders als bei den Männern - nicht. Für Wolter aber wäre das technische Hilfsmittel "sicher eine Idee, weil wir dann nicht hier stehen und diskutieren würden."

Katharina Kiel, Technische Direktorin der SGE, sah das genauso: "Es ist sehr bitter für uns, das kann spielentscheidend sein in der Situation", sagte sie in der Halbzeit in der ARD und sprach sich für den Videobeweis aus. Auch Trainer Niko Arnautis ärgerte sich über den Treffer, wollte aber "niemanden einen Vorwurf machen" und sagte: "Am Ende muss ich sagen, dass die Kaltschnäuzigkeit den Unterschied gemacht hat." In der Tabelle haben die Bayern Frankfurt durch den Sieg drei Spieltage vor Saisonende auf neun Punkte distanziert und steuern auf den dritten Meistertitel in Folge zu.

"Das war schon ein sehr großer Schritt für uns"

Lea Schüller (12.), Klara Bühl (29.) und Pernille Harder (48.) sorgten in einem abwechslungsreichen Spiel für den zehnten Sieg in Folge für die Gäste. "Das war schon ein sehr großer Schritt für uns. Frankfurt hat gelauert, da ist es umso schöner, dass wir gewonnen haben", sagte Bühl in der ARD und freute sich über die "großartige Kulisse". Mit einem Dreier am Sonntag in Freiburg könnte zumindest der VfL Wolfsburg den Rückstand von sechs Punkten auf die Bayern drei Spieltage vor Saisonende halten.

Früh geschwächt durch die verletzungsbedingte Auswechslung von Jella Veit (3.) lief die Eintracht bereits nach zwölf Minuten einem Rückstand hinterher: Schüller traf per Abstauber nach einer Bühl-Hereingabe. Die Gastgeberinnen wehrten sich, doch Lisanne Gräwe (18.) vergab die Großchance zum Ausgleich. Stattdessen traf Harder (21.) auf der Gegenseite den Pfosten, kurz darauf bereitete sie das 2:0 durch Bühl vor.

Die zweite Hälfte eröffnete Nationalspielerin Giulia Gwinn mit einem Flugball in den Strafraum, wo Harder nach einem missratenen Abwehrversuch der SGE richtig stand und zur Vorentscheidung traf. Frankfurt gab sich nicht auf, doch Geraldine Reuteler scheiterte an Bayerns Keeperin Ena Mahmutovic (57.), Nicole Anyomi vergab freistehend (59.).

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