Eine Abwehr aus Granit, ein listiges Sturmduo, ein schlauer Trainer: Inter Mailand ist ein gefährlicher Gegner für den angeschlagenen FC Bayern im Viertelfinale der Champions League. Dem Ex-Boss der Münchner blutet vor dem Duell sogar ein bisschen das Herz.

Karl-Heinz Rummenigge blutet das Herz. "Für mich persönlich", sagte der langjährige Vorstandschef von Bayern München über das Duell mit seiner alten Liebe Inter Mailand, "wäre es das ideale Finale gewesen". Dass einer seiner Herzensklubs bereits im Viertelfinale der Champions League ausscheiden muss, "tut mir leid".

Und die Bayern-Fans, warnte Rummenigge vor dem Hinspiel am Dienstag (21 Uhr bei Prime Video und im ntv.de-Liveticker), sollten sich bloß nicht zu sicher sein: "Es braucht keiner glauben, wir sind Favorit. Das sind wir nämlich nicht!" Tatsächlich ist der italienische Meister, der das große Manchester City von Starcoach Pep Guardiola im Finale 2023 am Rande einer Niederlage hatte (0:1), aus mehreren Gründen ein gefährlicher Gegner.

Auf jeder Position stark besetzt

Die Nerazzurri verfügen über eine Abwehr aus Granit mit zwei alten Bekannten, begnadete Regisseure im Mittelfeld, ein listiges Sturmduo und einen schlauen Trainer mit einem gefürchteten Namen: Simone Inzaghi ist der jüngere Bruder von Filippo, der den Bayern einst in fünf Spielen sechs Tore einschenkte.

"Das wird eine große Herausforderung. Bayern ist der Favorit auf den Titel gemeinsam mit Real Madrid", sagte der Coach am Montagabend: "Sie spielen großartig, obwohl ihnen viele Spieler verletzt fehlen." "Superpippo" war ein Schlitzohr auf dem Platz, "El Loco" (der Verrückte) zeigt diese Qualität an der Seitenlinie. Die Fans nennen ihn "Dämon von Piacenza", weil er seine Mannschaften Wunder wirken lässt.

Sein Spielstil ist unorthodox, er negiert die gängige Lehre vom Positionsfußball eines Guardiola und lässt bisweilen seine Innenverteidiger stürmen. Das wirkt chaotisch, folgt aber einem wohldurchdachten Plan. "Inzaghi überlässt nichts dem Zufall", sagte der frühere Münchner Benjamin Pavard, sein Trainer werde "auf ungerechte Weise unterschätzt. Er stellt sich nie zur Schau, doch es ist schwierig, besser zu sein als er."

"Inzaghi überlässt nichts dem Zufall"

Inters Prunkstück ist die Abwehr: In zehn Champions-League-Spielen, darunter das 0:1 gegen Leverkusen, kassierten die Ex-Bayern Yann Sommer und Pavard sowie Neu-Nationalspieler Yann Bisseck nur zwei Gegentore. "Ihre Defensive verdient eine Eins plus", schwärmte Rummenigge. Als Musterschüler sticht Abwehrchef Alessandro Bastoni heraus, Antonio Rüdiger würdigte ihn kürzlich als "Anführer" und besten Verteidiger der Catenaccio-Nation Italien. Bisseck sieht den allgemeinen Defensivwillen als Trumpf. "Wir verteidigen sehr leidenschaftlich. Wir wollen kein Tor kassieren. Nie", sagte er.

Vor diesem Bollwerk "haben wir phänomenale Spieler im Mittelfeld und im Angriff", ergänzte Bisseck. Zu nennen sind da Hakan Çalhanoğlu, Henrich Mchitarjan oder Nicolo Barella sowie "ThuLa": Der frühere Gladbacher Marcus Thuram und Weltmeister Lautaro Martínez ergänzen sich im Sturm perfekt, kommen zusammen auf 35 Saisontore. Ein Duo wie Batman und Robin? "Pah, wir sind besser!", tönte Thuram kürzlich.

"Wenn ich die Mannschaften jetzt so sehe", sagte Ciriaco Sforza, der bei beiden spielte, "ist Inter für mich Favorit." Bisseck meinte, es werde zwar "nicht einfach", aber: "Wir sind gut in Form, gut geschult und müssen vor nichts Angst haben. Ich glaube, da geht was!"

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke