Anstatt die Tabellenführung in der Handball-Bundesliga zurückzuerobern, patzt Titelkandidat Hannover sensationell zu Hause. Dabei muss der Gast einen Verletzungsschock verdauen.

Stolpergefahr im Titelrennen: Auch die TSV Hannover-Burgdorf hat wertvolle Punkte liegen gelassen und damit den Sprung an die Tabellenspitze der Handball-Bundesliga verpasst. Die Niedersachsen unterlagen Frisch Auf Göppingen überraschend deutlich mit 30:36 (15:18), am Samstag hatten bereits die Füchse Berlin mit einem Remis beim Vorletzten HC Erlangen gepatzt.

Vor 9900 Zuschauern tat sich Hannover in eigener Halle von Beginn an schwer, geriet kurz vor der Pause erstmals deutlicher in Rückstand. Marius Steinhauser überragte zwar mit 16 Treffern, sein Team bekam die sehr ausgeglichene Göppinger Offensive aber nie in den Griff. Steinhauser verwarf dazu auch noch gleich drei Siebenmeter.

Endgültig den Bach runter ging das Spiel für Hannover ausgerechnet nach einer besonders für die Gäste dramatischen Szene: Bei einem unglücklichen Sturz verletzte sich Göppingens Regisseur Ludvig Hallbäck nach 40 Minuten, der Ellbogen des Schweden befand sich sichtbar in einer unnatürlichen Position, als der 24-Jährige augenscheinlich geschockt vom Ort des Zusammenstoßes irrte. Begleitet von den herbeigeeilten Betreuern verschwand Hallbäck sofort in die Katakomben der ZAG-Arena. In der Kabine wurde zunächst der ausgerenkte Unterarm wieder eingerenkt, danach kam der Göppinger ins Krankenhaus.

Horror-Serie endet

Auch die Zuschauer waren von der Szene schwer mitgenommen, die Halle verstummte für lange Augenblicke völlig, erst nach und nach nahmen die Fans der Hausherren die Unterstützung für ihr Team wieder auf. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Niedersachsen mit zwei Toren zurück, schnell jedoch wuchs der Rückstand in der Folge auf fünf Tore. Davon erholte sich Hannover nicht mehr.

Für Frisch Auf endete mit der Sensation eine Horror-Serie: Zuletzt hatten die Schwaben im Oktober 2023 in der Bundesliga ein Auswärtsspiel gewonnen. "Wir sind unglaublich erleichtert, dass uns endlich dieser Auswärtssieg gelungen ist. Das Thema war tief in unseren Köpfen", sagte Göppingens Linksaußen Marcel Schiller, mit sieben Toren gefährlichster Schütze seiner Mannschaft. "Wir haben immer an uns geglaubt, auch nach dem Ausfall von Ludvig Hallbäck, und daher verdient gewonnen."

Berlin bleibt damit nun Erster (40:10 Punkte), großer Sieger des Spieltags ist allerdings die MT Melsungen: Durch den Sieg bei der SG BBM Bietigheim am Samstag sind die Hessen punktgleich mit den Füchsen Zweiter, der Platz an der Sonne winkt wieder - bis Anfang März hatte Melsungen diesen bereits inne gehabt. Hannover (39:11) bleibt nach der Niederlage Dritter, das Titelrennen ist weiter eng.

Die SG Flensburg-Handewitt erlebte nach der deutlichen Niederlage beim TBV Lemgo (29:34) gleich die nächste Enttäuschung, gegen den ThSV Eisenach kamen die Norddeutschen nicht über ein 39:39 (21:18) hinaus. Flensburg (34:16) hat als Fünfter damit weiter einen beträchtlichen Rückstand auf die Spitze, von hinten kam zudem der SC Magdeburg (31:11) näher: Der Double-Sieger erkämpfte bei DHfK Leipzig ein 31:30 (13:14).

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