Der FSV Mainz 05 darf sich berechtigte Hoffnungen auf die Qualifikation für die Champions League machen. Doch dafür muss die Mannschaft schnell wieder raus aus ihrem kleinen Tal. Kritische Rückfragen beantwortet Trainer Bo Henriksen einsilbig.
Ein Tor, das war Bo Henriksen zu wenig. Ein Wort aber, das musste anschließend genügen. Ob seine Spielweise nun decodiert sei, wurde der Trainer vom Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 nach dem 1:1 (0:1) gegen den Tabellenletzten Holstein Kiel gefragt, die Antwort: "Nein." Ob er Torschütze Nelson Weiper nicht hätte früher einwechseln sollen? Wieder ein: "Nein." Die Unzufriedenheit war spürbar beim Coach nach dem dritten Spiel ohne Sieg in Folge - droht sein Team auf dem Weg nach Europa plötzlich ins Schlingern zu geraten?
"Wir sind enttäuscht, wir müssen ein Spiel wie dieses gewinnen", sagte Henriksen und zog so zumindest ein klares Resümee unter den Samstagnachmittag, an dem seine Mannschaft zwei wertvolle Punkte hatte liegen lassen. "Es ist gut, dass wir enttäuscht sind", fügte der Däne an, "es ist wichtig für uns, dass wir nicht zufrieden sind mit nur einem Punkt."
"Von einem Durchhänger würde ich nicht sprechen"
Die Ansprüche im beschaulichen Mainz haben sich verschoben, das Szenario Champions League ist längst keine Märchenerzählung mehr. Eine Stadt träumt, die jüngste Durststrecke kommt da eher ungelegen. "Von einem Durchhänger würde ich nicht sprechen", beschwichtigte Mittelfeldspieler Paul Nebel sogleich. Die Konkurrenz aber sitzt den Rheinhessen nach dem 2:2 gegen Freiburg, dem 1:3 in Dortmund und dem ernüchternden Remis gegen Kiel im Nacken.
"Wir haben alles gegeben bis zum Schluss", verwies Nebel berechtigterweise auf die Leistungssteigerung nach einer dürftigen ersten Hälfte gegen die Norddeutschen, obendrein war den Mainzern das Glück bei zwei Pfostentreffern nicht hold. "Wir werden uns davon nicht runterziehen lassen", versprach der 22-Jährige, der den Ausgleich des kurz zuvor eingewechselten Nelson Weiper mit einem herausragenden Zuspiel vorbereitet hatte.
"Keine riesige Delle"
Und doch empfand auch Keeper Robin Zentner, der Mainz noch vor einer Niederlage bewahrte, das Remis am ARD-Mikrofon als "zu wenig für unsere Ansprüche, die wir uns in den letzten Monaten erarbeitet haben". Drei Punkte hätten dem Team angesichts des Restprogramms ein wertvolles Polster verschafft - in den sechs Spielen trifft Mainz mit Bayern München, Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt noch auf die Top drei der Tabelle.
Am kommenden Wochenende geht es zunächst zur TSG Hoffenheim. "Wir wollen punkten", blickte Torschütze Weiper voraus, "unbedingt, damit wir etwas erreichen können." Auch der 20-Jährige konnte angesichts der drei Partien ohne Sieg zumindest "keine riesige Delle" erkennen. Und noch lebt er ja, der Traum. "Es wäre überragend, wenn wir das schaffen könnten", sagte Weiper bei Sky angesprochen auf die Champions League. "Wir haben eine sehr, sehr gute Chance darauf, also müssen wir alles machen, dass wir das erreichen können."
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