Auch ohne Olympische Spiele und Fußball-Weltmeisterschaft blicken die deutschen Spitzenathleten auf ein an Höhepunkten reiches Sportjahr zurück. Zuletzt hatten die Handballerinnen bei der WM für Furore und eine zuvor nie dagewesene Begeisterung für ihre Mannschaft gesorgt, indem sie sich spektakulär ins Finale spielten. Dass sie dort dem großen Favoriten Norwegen unterlagen, ändert nichts daran. Sie boten dem alles dominierenden Team Paroli.

Um zur Mannschaft des Jahres gewählt zu werden, kam der Silber-Coup allerdings zu spät. Klarer Favorit: Die deutschen Basketballer, die sich nach dem WM-Titel 2023 nun auch den EM-Titel gesichert hatten. Für Begeisterung hatten aber auch die Hockey-Herren bei ihrem EM-Gold und die Fußballerinnen bei der EM gesorgt – auch wenn Letztere im Halbfinale gegen Spanien verloren.

Im festlich geschmückten Bénazet-Saal des Kurhauses von Baden-Baden wurde nun an diesem Sonntagabend bei der Gala zum „Sportler des Jahres“ zurückgeblickt auf diese und andere Erfolge, auf Comebacks, auf Jubel, Tränen und harte Kämpfe. Bereits zum 79. Mal fand die Traditionsveranstaltung statt, bei der sich auch dieses Jahr aktuelle und ehemalige deutsche Weltklasse-Athleten die Ehre gaben.

Die erste Auszeichnung ging an den „Sportler des Jahres“ – an Zehnkampf-Weltmeister Leo Neugebauer. Schon im vergangenen Jahr hatte er zu den Top drei im Ranking gehört: damals als Olympia-Zweiter hinter den Olympiasiegern Lukas Märtens (Schwimmen) und Ruder-Gigant Oliver Zeidler.

Franziska Preuß vor Darja Varfolomeev

Dieses Mal gingen die Plätze zwei und drei an Schwimmer Florian Wellbrock und Radprofi Florian Lipowitz. Wellbrock hatte bei den Weltmeisterschaften in Singapur innerhalb von fünf Tagen viermal Gold im Freiwasser gewonnen – und damit nach seinem Olympia-Debakel von Paris ein fulminantes Comeback gefeiert.

Lipowitz hatte in diesem Jahr seinen endgültigen Durchbruch gefeiert und mit dem dritten Gesamtrang bei der Tour de France hierzulande für eine neue Radsport-Euphorie gesorgt.

Als „Sportlerin des Jahres 2025“ wurde in Baden-Baden Biathletin Franziska Preuß geehrt, die eine phänomenale vergangene Saison gezeigt und sich am Ende im allerletzten Rennen und äußerst knapp den Sieg im Gesamtweltcup gesichert hatte – der größte Erfolg ihrer Karriere.

Preuß hatte einen Monat zuvor bereits das erste WM-Einzelgold ihrer Laufbahn gewonnen; der Sieg im Gesamtweltcup bedeutete ihr jedoch noch mehr. „Das ist wirklich eine der größten Leistungen, die man erreichen kann“, sagte sie.

Als Favoritin auf den Titel „Sportlerin des Jahres“ galt eigentlich Darja Varfolomeev. Die 19-Jährige hatte bereits im vergangenen Jahr nach ihrem Olympiagold in der Rhythmischen Sportgymnastin diese Auszeichnung erhalten – 2025 begeisterte und verzauberte sie erneut: Varfolomeev feierte bei den Weltmeisterschaften viermal Einzelgold und siegte auch mit dem Team. Bei der Sportlerwahl lag sie am Ende 48 Punkte und damit knapp hinter Preuß.

Durch ihre Erfolge, ihre Art und ihre Lebensgeschichte hat Varfolomeev es mittlerweile geschafft, ihre Sportart hierzulande nachhaltig ins Rampenlicht zu rücken. Wenn die Weltmeisterschaften im kommenden Sommer (12. bis 16. August) in Frankfurt ausgetragen werden, dürften die Zuschauerränge prall gefüllt sein.

Schwimmerin Anna Elendt, sensationell Weltmeisterin über 100 Meter Brust geworden, belegt Platz drei.

Nach 2023 gewinnen die Basketballer erneut

Die Nachfolge der 3x3-Basketballerinnen, die 2024 in Paris sensationell Silber geholt hatten, tritt die Basketball-Nationalmannschaft um Dennis Schröder an. Schon 2023, nach dem sensationellen WM-Coup, hatten sie die Wahl zur „Mannschaft des Jahres“ gewonnen.

Und so funktioniert die Wahl: Die Vorauswahl für die Kandidatenliste stammt von den Kaderathleten selbst, die für jede Kategorie eine Top-15-Liste erstellt haben. Dann hatten mehr als 3000 Mitglieder des Verbandes Deutscher Sportjournalisten die Möglichkeit, einen bis fünf Punkte für Sportler/Sportlerin und Mannschaft des Jahres abzugeben.

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