Die Spannung steigt langsam, die Blicke richten sich nach Washington – und das WM-Glück von Julian Nagelsmann liegt in den Händen von vier Megastars des nordamerikanischen Profisports. Wie die Fifa bekannt gab, werden der einstige Star-Quarterback Tom Brady, Kanadas Eishockey-Legende Wayne Gretzky, Basketball-Held Shaquille O’Neal und der noch aktive Baseball-Star Aaron Judge bei der Zeremonie am Freitag (18 Uhr/MEZ) die Lose ziehen.

Moderiert wird der wichtigste Teil der rund zweistündigen Show mit der Ermittlung der zwölf Gruppen der Fußball-WM im John F. Kennedy Center for the Performing Arts in Washington von Englands einstigem Fußball-Nationalspieler Rio Ferdinand. Die WM findet vom 11. Juni bis 19. Juli 2026 in den USA, Kanada und Mexiko statt.

Traditionell werden die WM-Lose von früheren Sport-Größen gezogen, üblicherweise waren dies zuletzt in der Regel Fußball-Legenden. Mit dem prominenten Quartett aus den Profiligen Nordamerikas zollt der Fußball-Weltverband der Sportkultur der Gastgeberländer für sein Mega-Event Tribut. Der Show-Teil des Events, an dem auch US-Präsident Donald Trump teilnimmt, wird von Model-Ikone Heidi Klum moderiert.

Überrascht hat an diesem Donnerstag die Nachricht, dass der iranische Fußballverband nun doch eine Delegation zur WM-Auslosung schickt. Nach der Ausstellung von Visa werde Cheftrainer Amir Ghalenoei nach Washington reisen, sagte Irans Sportminister Ahmad Donjamali laut der Staatsagentur Irna. Eigentlich wollte der Verband die Teilnahme an der Auslosung aus Protest gegen Einreiserestriktionen geschlossen boykottieren.

Anfang Oktober war bekannt geworden, dass Irans Verbandschef Mehdi Tadsch, Coach Ghalenoei und sieben weiteren Funktionären die Einreise verweigert werde. Unklar blieb, ob Tadsch ebenfalls ein Visum erhalten hat.

US-Präsident Trump hat für Menschen aus mehreren Ländern eine Einreisesperre verhängt, darunter auch aus dem Iran, dessen Nationalteam für die WM in den USA, Kanada und Mexiko qualifiziert ist. In der Anordnung des US-Präsidenten ist mit Blick auf die WM sowie Olympia 2028 in Los Angeles allerdings auch festgehalten, dass es Ausnahmen von der Sperre für Athletinnen und Athleten, Trainer, Betreuer und direkte Verwandte geben soll.

DFB-Auswahl vermeidet bei WM-Auslosung Top-Duelle

Die deutsche Nationalmannschaft gehört bei der Auslosung in der US-Hauptstadt zu den zwölf Teams in Topf 1, in den die ersten neun Mannschaften der FIFA-Weltrangliste und die drei Gastgeber einsortiert wurden. Duelle mit den WM-Favoriten wie Argentinien, Spanien oder Frankreich sind für das Team von Bundestrainer Nagelsmann somit nicht möglich.

Bernd Neuendorf warnt vor der Auslosung angesichts der holprigen Qualifikation des deutschen Nationalteams vor Übermut. „Wir sollten nicht den Fehler machen, zu glauben, dass es einfache und schwierige Gruppen gibt“, sagte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes: „Wir haben uns in Nordirland schwergetan, wir haben in der Slowakei verloren, das sollte uns Warnung genug sein, solche Mannschaften nicht zu unterschätzen.“

Die deutsche Nationalmannschaft hatte erst am letzten Spieltag mit einem letztlich überzeugenden 6:0 gegen die Slowakei die direkte Qualifikation für die WM perfekt gemacht. Damit hatte es das DFB-Team auch in den ersten Lostopf geschafft.

Mit Blick auf eventuelle künftige Gegner empfindet Bundestrainer Nagelsmann mögliche Duelle mit WM-Neulingen wie Usbekistan, Curacao oder Kap Verde durchaus als Bereicherung. „In der Vorrunde hat es auch seinen Reiz, mal gegen ein Land zu spielen, auf das man sonst in Qualifikations- und Nations-League-Spielen nicht treffen würde. Das gab es bei früheren Weltmeisterschaften immer mal wieder für die Nationalmannschaft“, sagte der Bundestrainer.

Wichtig ist ihm allen 42 qualifizierten Mannschaften und auch den 22 Play-off-Teilnehmern, die im März 2026 noch um sechs Turnier-Tickets spielen, den nötigen Respekt entgegenzubringen – unabhängig von WM-Meriten. „Jedes Land hat sich die Teilnahme an der WM und die große Bühne verdient“, sagte der 38-Jährige.

Ähnlich argumentiert der DFB-Chef. „Überall in der Welt und gerade in Europa hat der Fußball eine enorme Entwicklung genommen. Diese Mannschaften, die da antreten und in den Lostöpfen sind, sind nicht umsonst da“, sagte Neuendorf am Rande der Vergabe der Frauen-EM 2029 an Deutschland durch das Uefa-Exekutivkomitee in Nyon. Deutschland war 2018 und 2022 jeweils in der WM-Gruppenphase gescheitert.

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„Viele Mannschaften auch von vermeintlich kleineren Ländern haben Kicker, die in Europa spielen, in tollen Ligen bei tollen Klubs spielen. Ein Stück weit Demut ist da angebracht“, sagte der Verbandschef. Neuendorf reist an diesem Donnerstag mit Nagelsmann und Sportdirektor Rudi Völler an der Spitze einer DFB-Delegation nach Washington.

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