Wegen des weitreichenden Wettskandals im türkischen Fußball gehen dem Viertligisten Agri Spor die Spieler aus. Der Verein trainiere zurzeit mit lediglich sieben Spielern, weil 17 wegen des Wettskandals gesperrt seien, sagte der Vizepräsident des Klubs, Tekin Yusan, der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge. „Zurzeit ist der Kader des Managements und Trainer größer als der der Spieler“, sagte er.
Es sei eine schwierige Zeit für den Verein, so Yusan. Man wolle den Kader nun mit Jugendspielern aus der U-19-Mannschaft auffüllen, was fast schon kurios anmutet. Gegen die Sperren, die mitunter auf ein Jahr datiert sind, lotet Agri Spor zudem alle rechtlichen Mittel aus und hat beim Schiedsgericht des türkischen Fußball-Verbands (TFF) Berufung eingelegt. „Wir haben alle notwendigen Schritte unternommen, um Gerechtigkeit walten zu lassen“, schrieb der Verein: „Wir werden unter allen Umständen weiterkämpfen.“
Auch Profis der Spitzenklubs Galatasaray und Besiktas Istanbul sind betroffen
Der Wettskandal erschüttert seit Wochen den türkischen Fußball. Der türkische Fußball-Verband (TFF) hatte Ende Oktober Vorwürfe bekannt gemacht, wonach insgesamt 152 Unparteiische aktiv Wetten platziert haben sollen. Auch gegen Vereine und Spieler wird ermittelt: 149 Schiedsrichter und mehr als 1000 Spieler sind bisher für die Zeit der Ermittlung gesperrt worden.
Aus der türkischen Top-Liga Süperlig sind 27 Akteure betroffen, darunter Profis der Spitzenklubs Galatasaray und Besiktas Istanbul. Außerdem setzte der Verband den Spielbetrieb in der dritten und vierten Liga für zwei Wochen aus.
Für Agri Spors Technischen Direktor Ahmet Özen sind die Sanktionen ein schwerer Schlag, nachdem er monatelang daran gearbeitet hatte, eine konkurrenzfähige Mannschaft von Grund auf aufzubauen. Die Entscheidung des TFF habe „über Nacht alles zunichtegemacht“, haderte Özen, der skizzierte, dass das Team nun vor der „düsteren Realität“ stehe, nun wieder „bei null“ anfangen zu müssen.
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