Mit Zielwasser allein kommt man im Darts nicht allzu weit. Ein ruhiges Händchen und starke Nerven sind die entscheidenden Skills auf dem Weg zu Ruhm, Ehre und dem üppigen Preisgeld. Denn nur dann landen die drei Pfeile auch dort, wo sie die meisten Punkte einbringen. Neben dem Kopf sind die Darts selbst natürlich der Schlüssel zum Erfolg. Kaum 80 Gramm wiegen die Steeldarts-Sets der meisten Spieler. Doch beim Werkzeug der Profis geht es um viel mehr als nur ums Gewicht. Woraus ein Dartpfeil besteht und mit welchen Darts die Topstars der Darts-WM um den Titel werfen, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Barrel, Schaft und Flight: So ist ein Dartpfeil aufgebaut
Klassische Steeldarts bestehen aus vier Teilen. Das Herzstück und entscheidende Element ist das Barrel, das auch das Gewicht des gesamten Pfeils maßgeblich beeinflusst. Das Griffstück ist üblicherweise zwischen vier und fünf Zentimeter lang und besteht größtenteils aus Wolfram. Im Englischen wird das Schwermetall auch Tungsten genannt. Verschraubt werden Barrels mit dem sogenannten Schaft, einem Kunststoff-Element, das das Griffstück mit dem Flight verbindet. Je nach Länge können über den Schaft die Gewichtsverteilung des Dartpfeils und zugleich die Flugeigenschaften verändert werden. Damit die Darts überhaupt am Board ankommen, muss der Schaft mit einem Flight bestückt werden. Flights bestehen in der Regel aus Nylon. Sie stabilisieren den Pfeil und sorgen dafür, dass er mit der Spitze voran im Board landet. Die Stahlspitze (daher auch die Bezeichnung Steeldarts) ragt zumeist etwa 30 Millimeter aus dem Barrel heraus. Im Profibereich werden 33 Millimeter lange Spitzen bevorzugt.
Von der Spitze bis zum Flight darf ein Dartpfeil maximal 30,5 Zentimeter lang sein. Das maximal zulässige Gewicht liegt bei 50 Gramm.
Humphries, Littler, Schindler: Die Darts der Profis
Und hier sind die Darts von acht Profis, die vom 11. Dezember 2025 bis 3. Januar 2026 im Ally Pally um den WM-Titel und das Preisgeld in Höhe von fünf Millionen britischen Pfund (rund 5,7 Millionen Euro) spielen:
Luke Humphries: Red Dragon TX1 Pioneer
Der Weltmeister von 2024 spielt den TX1 Pioneer von Red Dragon in der 22-Gramm-Version. Das Barrel besteht zu 90 Prozent aus Wolfram. Die Ringgriffe am Barrel sollen für maximalen Grip beim Wurf sorgen. Bei den Flights macht Humphries keine Experimente und setzt in der Regel auf die Standardform. In Sachen Design ist "Cool hand" elegant und unauffällig unterwegs. Die Flights kommen daher in schwarz-weiß, mit klaren geometrischen Elementen und dem dezenten Schriftzug "Cool hand", Humphries Spitzname auf der weltweiten Darts-Tour. Hier gibt's die Red Dragon TX1 Pioneer
Luke Littler: Target G1
Für Laien und Hobbydarter kaum spürbar: Die Darts des Titelverteidigers und derzeit besten Spielers der Welt wiegen etwa ein Gramm mehr. Und mit diesen 23 Gramm leichten Pfeilen holte sich der 18-jährige Ausnahmekönner Luke Littler in dieser Saison beeindruckende vier Majors, gewann also drei der bedeutendsten Turniere der Saison. Bei den Buchmachern liegt der Teenager vom Mersey River im Nordwesten Englands mit einer Quote von 2,10 für 10 (Stand: 18.11.2025) klar vorn. Auch Littler spielt mit 90 Prozent Tungsten-Barrels, wobei Target deutlich tiefere Kerben ins Griffstück des Vizeweltmeisters gefräst hat. Sein Spitzname "Nuke" ziert die ebenfalls eher unauffälligen Standard-Flights. Hier gibt's die Target G1
Michael Smith: Shot! Dart Achieve
Der "Bully Boy" gehört zu den beliebtesten Profis im Dartzirkus. 2023 erfüllte sich der 34-Jährige nach zwei Finalniederlagen den Traum vom WM-Titel. Die Pfeile, mit denen er im Alexandra Palace zum zweiten Mal nach der Sid-Waddell-Trophäe greifen will, kommen aus Neuseeland. Smith setzt auf 24 Gramm schwere Darts, deren Schwerpunkt eher in der Mitte liegt. Erkennbar ist das an den fünf schwarzen Ringen im Mittelteil der Barrels. Schöner Blickfang: Smith ließ sich seine Initialen in die Barrels gravieren. Ebenfalls besonders: Der "Bully Boy" spielt Schäfte aus Carbon. Bei den Flights macht er wie Humphries und Littler keine Experimente. Dafür haben die Designer mit edlen 3D-Formen in Schwarz und Rot ganze Arbeit geleistet. Hier gibt es die Shot! Dart Achieve
Fallon Sherrock: Dynasty Darts A Flow
Fallon Sherrock ging 2019 mit dem ersten Sieg einer Frau im Ally Pally in die Geschichte der Darts-WM ein. Seitdem ist die gelernte Frisörin über die Grenzen Englands hinaus in der Dartsszene bekannt. Nach vier Erstrunden-Pleiten in Folge versucht die 31-Jährige mit Darts aus dem Hause Dynasty an ihren historischen Erfolg aus 2020 anzuknüpfen. 22 Gramm wiegen Sherrocks Pfeile, die in Japan gefertigt werden. Zudem bestehen die silbernen Barrels mit blauen Highlights nur zu 80 Prozent aus Tungsteen. Sherrock setzt im Gegensatz zu vielen anderen Spielerinnen und Spielern auf silberne, leicht angefräste Spitzen. Im dezenten Weiß mit dem Schriftzug A Flow kommen die Flights in Standardform. Hier gibt es Sherrocks Dynasty Darts A Flow
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Michael van Gerwen: Winmau MvG Authentic
Noch vor wenigen Jahren führte Michael van Gerwen (MvG) die Order of Merit des Dartsverbands PDC unangefochten an. Dreimal holte der Niederländer mit dem kahlen Schädel den WM-Titel. Doch mittlerweile hat der 36-Jährige ein wenig den Anschluss an Littler, Humphries und einige andere Konkurrenten verloren. Doch Van Gerwen wäre nicht Van Gerwen, würde er seine Pfeile gleich in die Ecke werfen. Das WM-Finale 2025 war der Beweis für seinen Kampfgeist. Auch bei dieser, seiner 19. Teilnahme im Ally Pally, wird er bis zum letzten Matchdart kämpfen. Van Gerwen spielt 21,5 Gramm leichte Darts von Winmau. Die Darts in diesem Set wiegen mit Schaft und Flight etwa 26 Gramm. Die mit dem Brand MvG gelaserten Barrels bestehen zu 85 Prozent aus Tungsten und haben einen klassischen Ring-Grip. Auch an den Flights lässt sich abgesehen vom MvG typischen giftgrünen Design nichts Aufregendes feststellen. Hier gibt's die Winmau MvG Authentic Darts
Gary Anderson: Unicorn Phase 3
Gary Anderson ist einer der beliebtesten Spieler auf der PDC-Tour. Zweimal ging der 54-jährige Schotte im Alexandra Palace schon als Weltmeister von der Bühne. Im legendären Finale von 2015 bezwang er Rekordchampion Phil Taylor im 13. und letzten Satz. Elf Jahre später scheint er nach einer kleinen Durststrecke bereit für den dritten Coup. Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Turnier sind beim "Flying Scotsman" die Unicorn-Phase-3-Darts. Anderson spielt sie in der 23-Gramm-Version klassischem Ring-Grip. Die Barrels sind 52 Millimeter lang und mit dem Autogramm des Schotten verziert. Zudem wurden die WM-Darts von 2016 am Barrel mit zwei blauen Ringen markiert, die die beiden WM-Titel Andersons symbolisieren. Hier gibt's die 2019er WM-Edition Unicorn Phase 3
Gabriel Clemens: Target 95K SP
Der Saarländer geht als einer von acht deutschen Spielern in die 33. Auflage der PDC Darts-Weltmeisterschaften. 2023 feierte Clemens seinen bisher größten Erfolg im Ally Pally. Erst im Halbfinale musste er sich damals dem späteren Weltmeister Michael Smith geschlagen geben. "The German Giant" spielt 23 Gramm leichte Darts aus dem Hause Target. Auffällig ist die zweigeteilte Riffelung an den Barrels, die in 26 Millimeter lange Nano-Storm-Spitzen übergehen. Auf den Pro-Grip-Schäften stecken von Clemens selbst gestaltete Standard-Flights. Hier gibt's ein Set der Target 95K SP
Martin Schindler: BULL'S G2
Der derzeit beste deutsche Darts-Profi will im Ally Pally mit den G2 Darts von BULL'S für Furore sorgen. 23 Gramm wiegen die Pfeile des 29-Jährigen, der zuletzt beim World Matchplay in Wolverhampton schon im Achtelfinale die Segel streichen musste. Schindler setzt bei seinen Darts auf eine spezielle Barrelform mit dem charakteristischen "The Wall" -Grip, angelehnt an seinen Spitznamen. Das "The Wall"-Logo findet sich natürlich ebenfalls auf den Pfeilen wieder. Für Fans sind die Schindler-Darts auch in den Gewichtsklassen 21, 25 und 27 Gramm erhältlich.
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