Deutschland hat sich mit einem 6:0‑Torfestival gegen die Slowakei das WM‑Ticket gesichert. Ein Spieler durfte an der Gala nicht teilhaben: Karim Adeyemi saß 90 Minuten auf der Bank, Bundestrainer Julian Nagelsmann verzichtete auf die Einwechslung des Offensivspielers von Borussia Dortmund. Diese Entscheidung hatte ganz offensichtlich keine sportlichen Gründe.
Vielmehr dürfte es um die Schlagzeilen gegangen sein, die der 23-Jährige übers Wochenende produziert hatte und von denen sie beim DFB kalt erwischt worden waren. Adeyemi hatte einen Strafbefehl über 450.000 Euro wegen illegalen Waffenbesitzes akzeptiert. In seinem Haus hatte die Polizei einen Schlagring und einen Taser gefunden. Die Hintergründe sind unklar.
Der BVB-Profi muss eine Geldstrafe von 60 Tagessätzen à 7500 Euro zahlen, 450.000 Euro insgesamt. Der Strafbefehl wurde laut Staatsanwaltschaft am 30. Oktober rechtskräftig. Wie „Bild“ berichtete, informierte Adeyemi seinen Klub und die DFB-Verantwortlichen darüber nicht. Dazu ist er auch nicht verpflichtet, geschickter wäre es ob seiner Prominenz aber sicherlich gewesen.
So sieht es auch Rudi Völler. Nach dem Sieg gegen die Slowakei sprach der DFB-Sportdirektor über die Causa. „Wir wussten es natürlich nicht“, sagte Völler. Am Tag nach dem 2:0-Sieg Freitag in Luxemburg sei er von Dortmunds Klubchef Lars Ricken angerufen und informiert worden: „Der wusste auch nicht alles. Dann haben Julian und ich uns Karim natürlich geschnappt. Wir wollten seine Version hören. Er hat er dann auch versucht, das einigermaßen zu erklären.“
„Wir leben so ein bisschen in einer Empörungskultur“
Ins Detail ging Völler nicht, der Vorfall solle gemeinsam mit dem BVB aufgearbeitet werden. Völler führte weiter aus: „Aber wir haben trotzdem das Gefühl, dass der Junge sich in der Nationalmannschaft in unserem Kreis absolut top aufbaut. Wir leben, das habe ich ja schon bei Toni Rüdiger gemerkt, wir leben so ein bisschen in einer Empörungskultur hier bei uns in Deutschland. Jeder hat dann immer schnell was zu meckern. Ohne das jetzt schönreden zu wollen. Das ist nicht in Ordnung. Das ist naiv oder dumm, egal, wie man es dann nennt.“
Auf die Frage, warum Adeyemi nichts gesagt habe, antwortete Völler: „Weil er natürlich gehofft hat, dass es nicht rauskommt. Das ist ja logisch.“
Abschließend gab Völler Adeyemi noch einmal Rückendeckung: „Wir wollten jetzt auch hinter dem Jungen stehen. Das haben wir gemacht. Das ist trotzdem kritisch, klar. Aber wir wollen ihn natürlich auch nicht verdammen. In dem Alter haben wir auch viele Fehler gemacht, natürlich nicht solche. Man muss auch hin und wieder natürlich auch formal bestrafen (...) Aber wie gesagt, ich will jetzt gar nicht vorgreifen. Das wird noch kommen.“
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