Die deutsche Nationalmannschaft steht vor einem entscheidenden Spiel. Verliert das Team von Julian Nagelsmann am Montagabend (20.45 Uhr, ZDF und im WELT-Liveticker) nicht gegen die Slowakei, ist es für die Weltmeisterschaft, die im kommenden Sommer in den USA, Kanada und Mexiko stattfindet, qualifiziert.

Bei einer Niederlage rutscht Deutschland auf den zweiten Platz ab und könnte sich nur noch über den Umweg der Play-offs für die WM qualifizieren. Dies wäre ein Tiefschlag für die Nationalmannschaft und seinen Trainer.

In Leipzig entscheidet sich aber nicht nur die unmittelbare Zukunft der Nationalmannschaft. Vor dem Spiel trifft sich zum ersten Mal eine im Oktober von der Deutschen Fußball Liga (DFL) ins Leben gerufenen Expertengruppe statt, die sich mit der Zukunft des deutschen Fußballs beschäftigt. Das wohl prominenteste Mitglied dieser Expertengruppe, in der Kompetenzen von Klubs, Liga und externen Fachleuten gebündelt werden, ist Jürgen Klopp.

Gegen 13 Uhr war es, als der Wagen vor dem Hotel Steigenberger in Leipzig parkte. Jürgen Klopp, mit Schiebermütze und dicker schwarzer Jacke, stieg aus, um einzuchecken. Dann ging es für den globalen Fußball-Chef von Red Bull weiter zum Trainingsgelände von RB Leipzig.

Mitte Oktober hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL) bekannt gegeben, für eine „sportlich erfolgreiche Zukunft“ auf eine neue Expertengruppe um Klopp und Sami Khedira, Weltmeister von 2014, zu setzen. Wie der Ligaverband mitteilte, wolle man die Kompetenzen von Klubs, Liga und externen Fachleuten in dem ergänzenden Gremium bündeln. Ziel sei es, künftige Schwerpunkte der Fußballentwicklung sowie ein erstes Maßnahmenpaket auszuarbeiten.

Auch internationale Fachleute sollen gehört werden

„Wir sind davon überzeugt, dass finanzielle, rechtliche und sportliche Rahmenbedingungen sitzen müssen, um die Bundesligen und den deutschen Fußball stetig wettbewerbsfähig zu halten“, wurde DFL-Geschäftsführer Marc Lenz in einer Mitteilung zitiert.

Klopp, der von 2015 bis 2024 Trainer des FC Liverpool war, und Khedira, der jahrelang für Real Madrid und Juventus Turin gespielt hat, sollen, so der Wunsch, ihre „umfassende Erfahrung“ aus ausländischen Top-Ligen und Strukturen einbringen.

Dem Gremium gehören zudem Andreas Bornemann (FC St. Pauli), Joti Chatzialexiou (1. FC Nürnberg) und Markus Krösche (Eintracht Frankfurt) an. Für die DFL-Kommission Leistungszentren ist Jochen Sauer (Bayern München) noch dabei. Komplettiert wird das Gremium von Lenz und DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig, themenspezifisch sollen weitere nationale und internationale Fachleute hinzugezogen werden.

Erste Ergebnisse sollen im Frühjahr 2026 den Liga-Gremien und den Klubs präsentiert werden.

Klopp plädiert für eigene U21-Liga

Was die Entwicklung des deutschen Fußballs betrifft, hatte Jürgen Klopp in einem exklusiven Interview mit WELT AM SONNTAG Mitte Juni unter anderem für die Einführung einer deutschen U21-Liga plädiert.

Darauf angesprochen, dass in Deutschland zu wenig junge Spieler den Durchbruch schaffen würden, hatte Klopp gesagt: „Ein Riesen-Thema. Für mich endet die Ausbildung in Deutschland zu früh. Wir hören zu früh auf, den Spielern Chancen zu geben und schätzen Spieler mit 18 oder 19 Jahren ein, ob sie es draufhaben oder nicht. Das ist in dieser Form nicht gut. Wir können doch einem 18- oder 19-Jährigen, der in der 3. Liga geparkt wird, nicht sagen, dass er mit dem Fußball aufhören sollte, weil er sich dort gegen einen 25- oder 26-Jährigen nicht durchsetzen kann, der körperlich viel robuster ist. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir in Deutschland eine eigene U21-Liga brauchen. In England gibt es sie, die Premier League 2. Ich möchte, dass wir die Ausbildungszeit verlängern. Das schafft einen neuen Spielermarkt und einen neuen Trainermarkt.“

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