Neun Jahre ist es her, da begann sie als 14-Jährige ihre Profikarriere. Derzeit ist Eva Lys, die 2002 in Kiew geboren wurde und im Alter von zwei Jahren Deutschland kam, die beste deutsche Tennisspielerin. In einem Interview mit der „Zeit“ hat Lys nun über Stalker gesprochen, die sie bedroht haben.
„Manche haben sich die Adressen von Hotels und sogar die Zimmernummern besorgt“, sagte sie in dem Interview: „Das hat jegliche Grenze überschritten.“ Zusammen mit der Women’s Tennis Association (WTA) habe sie Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, um sich zu schützen.
Lys spricht auch über Hasskommentare und Drohungen, die sie online erhält. Die schlimmsten teilt sie auf ihren Social-Media-Accounts. Häufig sind die Verfasser der Nachrichten Menschen, die Wetten verloren haben. Lys berichtet ausführlich von einem Problem, das viele Tennisspielerinnen kennen. „Es wurde aber lange totgeschwiegen“, sagt Lys, da wolle sie nicht mitmachen: „Wenn man nicht darüber redet, wird sich nie etwas ändern.“ Auch ihr sei lange geraten worden, die Kommentare und Nachrichten einfach zu ignorieren.
„Ich möchte den Hass nicht gewinnen lassen“, sagt Lys
Seit sie 16 Jahre alt ist, bekomme sie Hassnachrichten. „Nach jeder Niederlage. Tausendmal Hass direkt in mein Postfach“, sagt Lys. Detailliert werde beschrieben, wie man sie oder ihre Mutter vergewaltigt oder ihre Familie umbringen würde: „Das ist leider der Alltag.“ Deshalb meide sie unmittelbar nach Spielen Instagram. Bereits im Juni hatte Lys über zunehmende Hass-Kommentare gegen sie berichtet.
Doch löschen will sie ihre Social-Media-Konten nicht. „Ich möchte den Hass nicht gewinnen lassen“, sagt Lys. Sie möchte stattdessen Bewusstsein schaffen, indem sie darüber redet. „Je mehr wir Spielerinnen darüber reden, umso größer wird der Handlungsdruck.“
Hasskommentare sind im Profitennis Alltag. Die WTA stufte 2024 in einer Untersuchung von 1,6 Millionen Kommentaren 8000 als gewalttätig ein. Mehr als 450 Spielerinnen bekamen innerhalb eines Jahres Hassnachrichten, in zwölf Fällen ermittelten Strafverfolgungsbehörden. Auch Lys denkt nun darüber nach, Hasskommentare anzuzeigen.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke