Im Sprint hat Franziska Preuß ihren Vorsprung noch ausgebaut, in der Verfolgung läuft es deutlich schlechter: Weil Gesamtweltup-Rivalin Lou Jeanmonnot zum Sieg rennt, verliert die Deutsche ihre Führung. Im allerletzten Rennen der Saison geht es für Preuß jetzt um alles.

Franziska Preuß hat im Kampf um den Gesamtweltcup einen herben Dämpfer kassiert und auf der Zielgeraden der Saison das Gelbe Trikot verloren. Beim Sieg ihrer Konkurrentin Lou Jeanmonnot belegte Deutschlands beste Biathletin in der Verfolgung am Holmenkollen nach drei Strafrunden nur Platz fünf (+26,3 Sekunden). Die weiteren DSV-Athletinnen lagen weit zurück. Hinter Preuß belegte Anna Weidel mit nur einer Strafrunde Platz 23 (+1:56,8 Minuten), alle weiteren Deutschen verpassten einen Platz unter den ersten 30.

Im dramatischen Duell um die große Kristallkugel liegt Preuß vor dem entscheidenden Massenstart am Sonntag (13.15 Uhr/ARD und Eurosport) nun fünf Punkte hinter der Französin. "Ich habe alles gegeben, gekämpft um jede Position. Aber ich habe keine Chance gehabt", sagte Preuß enttäuscht am ARD-Mikrofon: "Das tut schon weh heute, leider kann man es nicht mehr ändern."

Die Ausgangslage für das große Finale ist klar: Gewinnt Preuß das Rennen, wäre sie nach Martina Glagow (2002/03), Kati Wilhelm (2005/06), Andrea Henkel (2006/07), Magdalena Neuner (2007/08, 2009/10 und 2011/12) und Laura Dahlmeier (2016/17) die sechste deutsche Gesamtweltcupsiegerin. Doch an eine Taktik für den Massenstart wollte sie nach dem Rückschlag noch gar nicht denken. "Ich muss das erstmal sacken lassen", sagte Preuß.

Nach Preuß' Sieg mit zwei Zehntelsekunden Vorsprung auf Jeanmonnot am Freitag im Sprint startete das Duo gemeinsam in die Verfolgung - und die Französin setzte sich sofort an die Spitze. Beim ersten Liegendschießen leistete sich Preuß dann einen untypischen Fehler, Jeanmonnot setzte sich ab. Weil diese dann aber patzte, lagen die Konkurrentinnen zur Halbzeit wieder gleichauf, zudem hatte Julia Simon die Lücke zur Spitze geschlossen.

Stehend fiel dann die Vorentscheidung um den Tagessieg. Während Jeanmonnot eine saubere Serie zeigte, lag Preuß nach zwei Fehlern nur noch auf Platz zehn. Beim letzten Schießen zeigte sich die Deutsche nervenstark und verbesserte sich noch um wichtige Plätze nach vorne. Dass sie im Kampf um jeden Punkt auf der Schlussrunde auch noch ein Stockbruch ereilte, rundete den frustrierenden Nachmittag am Holmenkollen ab. "Das bringt einen ein bisschen raus", gab Preuß zu: "Dann war nicht mehr drin."

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke