Die Auswahl des Schiedsrichters sorgt vor dem großen Spiel für jede Menge Diskussionen und Kritik. Am Dienstagabend (21 Uhr/Amazon Prime und im WELT-Liveticker) tritt der FC Bayern in der Champions League beim Titelverteidiger Paris Saint-Germain an. Tabellenerster (Paris) gegen Zweiter (Bayern) — auf diese Begegnung schauen Fußballfans weltweit.
Viele von ihnen wundern sich vor der Partie über die Schiedsrichter-Ansetzung der Uefa. Der europäische Verband bestimmte als Unparteiischen nämlich den 43-jährigen Italiener Maurizio Mariani. Er steht in seiner Heimat enorm in der Kritik. Mariani wurde sogar für ein Spiel aus der Serie A verbannt, sein Assistent Daniele Bindoni ebenfalls. „Für die Serie A zu schlecht, für die Champions League reicht’s“, schreibt „Bild“.
Beim Serie-A-Spiel zwischen Inter Mailand und der SSC Neapel gab Mariani in der 28. Minute einen umstrittenen Elfmeter. Nach einem vermeintlichen Foul von Inter-Star Henrikh Mkhitaryan, der einst für Borussia Dortmund spielte, an Neapel-Profi Giovanni Di Lorenzo ließ Mariani erst weiterspielen, entschied nach einem Hinweis seines Assistenten Bindoni dann doch auf Strafstoß. Die italienischen Medien schrieben von einem „Phantomelfmeter.“ Zudem forderte Inter vergeblich einen Platzverweis gegen Billy Gilmour wegen wiederholten Foulspiels.
Kritik am Assistenten
Dieser Vorgänge ärgern den italienischen Schiedsrichter-Chef Gianluca Rocchi sehr. Rocchi sagte öffentlich: „In den vergangenen Jahren haben wir versucht, die Aufgaben der Linienrichter zu erweitern, da die Einführung des VAR bei Abseitsentscheidungen ihre Arbeit eingeschränkt hat. Mir hat Bindonis Eingreifen in diesem Fall jedoch überhaupt nicht gefallen. Es ging über das hinaus, was wir von ihm verlangt hatten.“
Und weiter: „Wir hätten eine Überprüfung auf dem Spielfeld erwartet. Ich sehe einen Großteil der Verantwortung beim Linienrichter, natürlich auch beim Schiedsrichter und beim VAR. Grundsätzlich wollen wir klare Elfmeter und Eingriffe, um eindeutige Tore zu verhindern, und eine niedrigere Schwelle für schwere Fouls und gewalttätiges Verhalten. Kurz gesagt, wir wollen disziplinarisch streng und konsequent vorgehen, aber wir fordern, dass spielentscheidende Elfmeter hohe Standards erfüllen müssen, und dieser Elfmeter lag unterhalb dieser Schwelle.“
Die Folge: Mariani durfte am vergangenen Wochenende als Generalprobe vor dem Spiel der Bayern in Paris nur die italienische Zweitliga-Partie zwischen Virtus Entella und dem FC Empoli (1:0) leiten. Der „Corriere dello Sport“ schrieb: „Mariani wird zum Streitfall.“
Max Eberl: „Ich kannte den Schiedsrichter nicht“
Bayerns Sportvorstand Max Eberl äußerte sich während der Reise nach Paris zu der Diskussion um die Schiedsrichter-Ansetzung: „Ich möchte mich jetzt nicht einmischen in die Festlegung der Schiedsrichter-Nominierung für einen Spieltag in der Champions League. Fakt ist: Wir müssen alle irgendwie lernen und Erfahrungen sammeln. Nur so bekommst du Nachwuchs im Schiedsrichterbereich auf dieses Niveau gehoben. Die Voraussetzungen kannte ich nicht. Ich kannte den Schiedsrichter bis gerade eben nicht, weil das Thematiken sind, die ich nicht beeinflussen kann.“
Der gebürtige Römer Mariani war im vergangenen Sommer bei der U20-WM im Einsatz. In der Serie A pfiff er in dieser Saison erst zweimal, in der Champions League leitete er im vergangenen September das Spiel FC Liverpool gegen Atlético Madrid (3:2). Seit 2019 wird der Italiener als Schiedsrichter des Weltverbandes Fifa bei internationalen Spielen eingesetzt, seit der Saison 2012/23 fungiert Mariani in der Serie A als Schiedsrichter.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke