Der FC Bayern München wird bei der Jahreshauptversammlung mit Kritik wegen eines Sponsors konfrontiert. Der Klub weist auf sorgfältige Auswahl und Aufgaben der Politik hin und lässt es sich nicht nehmen, gegen den Kritiker zu schießen. Der wird auch von der Versammlung ausgebuht. Er kennt den Ärger bereits.
Vorstandschef Jan-Christian Dreesen hat auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern die Kritik an der Partnerschaft des Klubs mit der Fluggesellschaft Emirates zurückgewiesen. Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), in denen Emirates beheimatet ist, gelten als Unterstützer der RSF-Milizen, die für Massaker im Sudan verantwortlich gemacht werden. Zudem kanzelte Dreesen das Vereinsmitglied Michael Ott für seinen Beitrag ab. Ott ist beim FC Bayern kein Unbekannter. Er wird gerne als "Chef-Kritiker" bezeichnet.
"Wir wollen und wir werden nicht geopolitische Fragen beantworten können, die Aufgaben der Politik sind", sagte Dreesen. Profisport sei "letzten Endes auch davon abhängig, dass wir ihn bezahlen können", ergänzte er und betonte: Emirates sei ein "verdienter und langjähriger Partner im Sport, wir stehen zu dieser Partnerschaft und werden das auch in Zukunft tun".
"Beispiel dafür, wie Sportswashing wirkt"
Ott, der in der Vergangenheit schon das Engagement von Qatar Airways sowie die Zusammenarbeit mit Ruanda angeprangert hatte, hatte die Partnerschaft mit Emirates zuvor bemängelt. "Wie kann es sein, dass unser Klub immer wieder aufs Neue Imagepflege für solche Regime betreibt, die dem Ansehen unseres Vereins nachhaltig schaden und unseren Werten widersprechen", sagte er und fragte zum Abschluss, "für welches verbrecherische Regime" der FC Bayern demnächst werben wolle.
Ott musste sich auf dem Weg zum Rednerpult und am Ende seiner Rede zahlreiche Pfiffe und Buhrufe aus der Versammlung anhören. Ein Anwesender schrie "Geh hoam". Später sagte er, dass dies ein "anschauliches Beispiel" dafür sei, "wie Sportswashing wirkt", berichtete der "Kicker".
2022 schimpfte Hoeneß wie ein Rohrspatz
Mit Emirates, das unter anderem den FC Arsenal oder Real Madrid als Trikotsponsor unterstützt, hatten die Münchner im August einen Vertrag bis zum Ende der Saison 2031/32 abgeschlossen. Die Kooperation, für die der FC Bayern angeblich fünf Millionen Euro pro Jahr erhält, umfasst unter anderem Bandenwerbung in der Allianz Arena. Auf Otts Vorwürfe reagierte Dreesen zunächst etwas schnippisch. "Schön, Sie wiederzusehen. Ich habe sie letztes Jahr vermisst. Vielleicht waren Sie im Urlaub. Hoffentlich keine Flugreise", sagte er.
Ott kassierte bereits auf der Jahreshauptversammlung im Oktober 2022 wütende Worte von Klub-Patron Uli Hoeneß. Damals hatte er den Deal mit Qatar Airways kritisiert. "Ihr Auftritt war peinlich. Das ist der Fußballklub Bayern München und nicht die Generalversammlung von Amnesty International", hatte Hoeneß laut Ott damals kurz vor der Wüsten-WM in Katar gesagt.
Präsident Herbert Hainer hatte den wütenden Ehrenpräsidenten mit den Worten "so kennen wir Uli Hoeneß, er ist emotional, er ist der FC Bayern durch und durch. Er verteidigt seinen FC Bayern auch mit allen Facetten" verteidigt.
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