Ibrahim Maza und Aleix Garcia haben Bayer Leverkusen vor einer Pokal-Blamage bewahrt. Mit ihren beiden Treffern kurz vor Ende der Verlängerung sicherten sie dem Bundesligisten das 4:2 (0:0, 1:1) beim Zweitligisten SC Paderborn und den Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals.
Die Werkself war nach einer Roten Karte gegen Felix Götze und dem direkt danach perfekt verwandelten Freistoß von Alejandro Grimaldo (60. Minute) in Führung gegangen. Doch Joker Stefano Marino glich in der 90. Minute vor 15.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion aus und rettete Paderborn in die Verlängerung.
Dort traf zunächst SCP-Joker Sven Michel (96. Minute), ehe Jarell Quansah (105.+1.) für den Ausgleich sorgte. Maza (120.+2.) erzielte das 3:2 für Bayer, Garcia traf danach noch ins leere Tor und wendete das lange Zeit noch drohende Elfmeterschießen endgültig ab.
Der Außenseiter begann mutig und suchte sofort den Weg nach vorn, ein Klassenunterschied war nicht zu erkennen. Im Gegenteil: Paderborn setzte die ersten Akzente. Götze köpfte eine Flanke von Mika Baur knapp über das Tor (11.), Lucas Copado schoss ebenfalls zu hoch (14.). Baur selbst verfehlte das Ziel aus der Distanz knapp (18.), Götze zog später erneut drüber (34.).
Leverkusen erst nach der Pause besser
Die Hausherren glaubten spürbar an ihre Chance und wurden immer mutiger. Bayer tat sich im Aufbau schwer, oft blieb nur der Rückpass. Erst in der 36. Minute kam die Werkself erstmals zum Abschluss – nach einem Fehlpass von Keeper Markus Schubert, der für Dennis Seimen in die Startelf gekommen war, setzte Jonas Hofmann den Ball volley über das Tor. Beim starken Gastgeber vergab Raphael Obermaier (40.) etwas zu überhastet.
Auch nach der Pause fehlten Leverkusen zunächst die zündenden Ideen. Doch im Gegensatz zur ersten Hälfte kam nun mehr Gefahr auf: Robert Andrich versuchte es mit einem Distanzschuss (51.), der kurz zuvor eingewechselte Christian Kofane schoss nach einer Ecke in Rücklage über das Tor (52.) und rutschte wenig später mit dem Ball am Fuß in Torhüter Schubert (57.).
Doch dann wurde es für die Paderborner doppelt bitter: Götze sah nach einer Notbremse Rot (58.) – er hatte den enteilten Ernest Poku vor dem Strafraum am Trikot gezogen. Den fälligen Freistoß aus zentraler Position verwandelte Grimaldo über die Mauer hinweg aus rund 20 Metern ins linke Eck.
Paderborns Last-Minute-Rettung in die Verlängerung
Mit einem Mann mehr übernahm Leverkusen deutlich die Kontrolle, ohne dabei unnötige Risiken einzugehen. Paderborn hielt dagegen und suchte angefeuert von den eigenen Fans immer wieder den Weg nach vorn. Kurz vor dem Ende der 90 Minuten wurde es unsportlich: Beim Versuch, eine Ecke auszuführen, wurde Torschütze Grimaldo von einem Becher von den Rängen getroffen.
Danach klärte zunächst Edmond Tapsoba eine verlängerte Ecke auf der Linie, bevor Joker Marino in der 90. Minute nach einer Ecke von Obermaier ins kurze Eck zum Ausgleich traf. Bayer hatte anschließend noch eine Doppelchance zur erneuten Führung, doch es ging in die Verlängerung.
In dieser ließ Michel zunächst erneute die dezimierten Gastgeber jubeln, ehe Quansah zum Ausgleich traf. In der Folge drängte Leverkusen unermüdlich auf den Führungstreffer und belohnte sich ganz spät doch noch.
Stuttgarts XXL-Rotation in Mainz geht auf
Titelverteidiger VfB Stuttgart darf nach einem Erfolg beim FSV Mainz 05 weiter von einem erneuten Triumph im DFB-Pokal träumen. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß siegte 2:0 (1:0) und behielt damit gegen die Rheinhessen erneut die Oberhand. Fast genau 72 Stunden vor dem Duell in der zweiten Pokalrunde hatten die Stuttgarter in der Fußball-Bundesliga 2:1 gewonnen.
VfB-Verteidiger Luca Jaquez brachte die Gäste mit einem Kopfballtreffer nach einer Ecke gegen schwache Mainzer früh auf Kurs Achtelfinale (6. Minute). Nach der Pause sorgte Stuttgarts Atakan Karazor nach einem Konter für den Endstand (73. Minute).
Im Vergleich zum Bundesliga-Duell hatte Hoeneß geplant, seine komplette Startelf auszutauschen. „Es bietet uns einfach wieder die Chance, mit Power, mit Frische, mit Energie zu spielen“, sagte der Coach dem Pay-TV-Sender Sky. Doch aus elf Neuen wurde nichts, weil Tiago Tomás wegen Oberschenkelproblemen beim Aufwärmen kurzfristig ausfiel. Für ihn rückte Deniz Undav in die Startelf.
Jaquez köpft die frühe Führung
Die Mainzer, deren Trainer Bo Henriksen wegen einer Roten Karte in der Auftaktrunde beim 1:0 gegen Dynamo Dresden von der Tribüne zuschauen musste, starteten mit einer harten Gangart in die Partie. Schon nach wenigen Sekunden sah Andreas Hanche-Olsen, der einer von drei neuen Spielern in der Anfangsformation der 05er war, nach einem rüden Foul an Bilal El Khannouss die Gelbe Karte.
Der VfB antwortete auf seine Weise und ging vor 29.400 Zuschauerinnen und Zuschauern nach einer Ecke durch Jaquez früh in Führung. Bei seinem Kopfball aus kurzer Distanz wurde der Schweizer von den Mainzern komplett allein gelassen.
Anschließend kontrollierten die Stuttgarter die Partie - allerdings ohne den großen Offensivdrang. Der fehlte aber auch dem FSV. Ab der 25. Minute fanden die Mainzer zwar besser ins Spiel, zu klaren Chancen kamen sie nicht. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte durften sie sich bei ihrem Keeper Robin Zentner bedanken, dass der VfB nicht noch vor der Pause erhöhte. Der Torwart war bei einem Schuss von Badredine Bouanani aus spitzem Winkel zur Stelle.
In der zweiten Hälfte wäre den Schwaben fast ein ähnlicher Traumstart gelungen wie in Durchgang eins. Ein wuchtiger Abschluss von Deniz Undav verfehlte nur knapp das Tor der Mainzer (47.). Die Mainzer waren nach den Einwechslungen von Benedict Hollerbach und Nelson Weiper in der 60. Minute offensiv deutlich bemühter, jedoch öffnete die risikofreudigere Spielweise auch Räume für den VfB. Einen der Konter vollendete Karazor zum 2:0.
Illertissens Pokal-Märchen endet gegen Magdeburg
Der 1. FC Magdeburg hat seinen Aufwärtstrend fortgesetzt und zugleich das kurze Pokal-Märchen des Amateurvereins FV Illertissen beendet. Das Zweitliga-Schlusslicht feierte beim bayerischen Fußball-Regionallisten einen ungefährdeten 3:0 (2:0)-Erfolg. Die Magdeburger Interimstrainer Petrik Sander und Pascal Ibold bleiben damit auch im dritten Spiel ungeschlagen und dürfen auf ein Pokal-Highlight im Achtelfinale hoffen.
Vor 4.157 Zuschauern erzielten Maximilian Breunig (12. Minute), Markus Mathisen (31.) und Noah Pesch (84.) die Tore. Nachdem Illertissen in der ersten Runde noch die Sensation im Elfmeterschießen gegen den 1. FC Nürnberg gelungen war, hatte der Außenseiter diesmal keine Chance. Bei der Partie weitgehend auf ein Tor war zunächst Breunig per Kopf zur Stelle nach einer Flanke des früheren Illertissen-Spielers Alexander Nollenberger.
Später erhöhte Mathisen per Nachschuss nach einem Foulelfmeter auf 2:0. Breunig war vom Punkt am starken FVI-Torhüter Malwin Zok gescheitert. Der Schlussmann war der beste Akteur auf dem Feld und verwehrte dem Zweitligisten einige weitere Treffer.
Kurioser Platzverweis bei Fürther Niederlage
Der 1. FC Kaiserslautern hat der SpVgg Greuther Fürth den nächsten Stimmungsdämpfer verpasst. Beim 1:0 (1:0) im Duell der Fußball-Zweitligisten avancierte Naatan Skyttä (12. Minute) früh zum Matchwinner für den Pokalfinalisten von 2024. Kurios war der Kurzeinsatz des Fürthers Omar Sillah. Der in der 90. Minute eingewechselte Joker lief zu früh auf dem Platz und sah dafür Gelb. Wenig später gab es für ein Foul noch Gelb-Rot.
12.411 Zuschauer sahen insgesamt überlegene Gastgeber in einem umkämpften Spiel, das Skyttä früh in eine erfolgreiche Richtung für die Gäste lenkte. Auf Umwegen kam der Ball nach einem Ballverlust der Franken zum Finnen. Torhüter Silas Prüfrock konnte bei seinem Profi-Debüt zunächst gegen Skyttä parieren, beim Nachschuss des so gut in Lautern angekommenen Sommer-Zugangs war der 20-Jährige aber machtlos. Prüfrock bewahrte die Fürther kurz vor dem Seitenwechsel gegen Faride Alidou vor dem 0:2 (45.+2).
Die Pfälzer, die das Finale der Saison 2023/24 mit 0:1 gegen Bayer Leverkusen verloren hatten, verpassten bei ihren zaghaften Kontern eine vorzeitige Entscheidung. Der Vorsprung wurde in einem Spiel mit vielen Verwarnungen aber ordentlich verwaltet. Joker Aaron Keller vertändelte in aussichtsreicher Position (81.) die Chance auf den Ausgleich für die Spielvereinigung, die zuletzt in der Saison 2020/21 über die zweite Runde hinauskam.
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