Der Fan-Ausschluss war das dominierende Thema rund um das Auswärtsspiel des FC St. Pauli bei Eintracht Frankfurt (0:2). Anhänger des Kiezklubs waren im Vorfeld am Hannoveraner Hauptbahnhof mit Fans des VfL Wolfsburg aneinandergeraten. Es kam zu einer Massenschlägerei, Flaschenwürfen und Beleidigungen. Baustellenabsperrungen flogen.
Nachdem die Fans ihre Reise zunächst fortgesetzt hatten, führte die Polizei in Frankfurt einen Großeinsatz durch. Es wurden Ermittlungsverfahren gegen die Fans von St. Pauli eingeleitet, „um die Personalien von tatverdächtigen Personen und Zeugen festzustellen. Hierbei kam es auch zu umfangreichen Sicherstellungen und Beschlagnahmen“, teilte die Bundespolizei mit. 270 Anhänger durften aufgrund eines Platzverweises nicht ins Stadion.
Der Ausschluss sorgte für Unmut auf Seiten der Hamburger. Die Fan-Hilfe des FC St. Pauli bezeichnete das Vorgehen als „schlicht unverhältnismäßig“. Nach dem Spiel äußerte sich auch Trainer Alexander Blessin zum Ausschluss. Er habe sich mit einem Ultra über die Auseinandersetzung ausgetauscht. „Das waren nicht viele. Das waren anscheinend nur zehn, 15 Leute. Und die Polizei hat dann halt Schiss gehabt. Ich weiß dann nicht, ob man dann so reagieren muss“, relativierte Blessin.
Der Pauli-Trainer: „Das hat mir dann auch schon wehgetan, die gehen ja wirklich jedes Auswärtsspiel mit. Dann ist es schade, wegen so einer Sache einfach wieder zurückgeschickt zu werden, wo ich so von mehreren Perspektiven gehört habe, dass das vielleicht ein bisschen too much war.“
Polizeigewerkschaft: Blessin soll sich auf „vermeintliche Kompetenz konzentrieren“
Für seine Aussagen bekommt Blessin jetzt heftigen Gegenwind von der Hamburger Polizeigewerkschaft. „Der FC St. Pauli zieht mal wieder polizeiliche Maßnahmen in Zweifel. Trainer Blessin sagt, die Polizei habe ‚Schiss gehabt‘. Vielleicht sollte sich der Trainer auf seine vermeintliche Kompetenz konzentrieren und Fußball lehren. Die Polizei kümmert sich derweil um die Sicherheit“, hieß es in einem Statement des stellvertretenden Landesvorsitzenden Lars Osburg.
Die Mitteilung wird zur Abrechnung mit dem Verhalten des Vereins. „Würde sich der FC St. Pauli um seine Problemfans kümmern, wäre das für die Polizei leichter. Schluss mit der Scheinheiligkeit!“, heißt es von Osburg.
St. Paulis Präsident Oke Göttlich hatte zuvor im „ZDF-Sportstudio“ Kritik geübt: „Aufenthaltsverbote, Stadtverbote erteilen, ist eine Kollektivstrafe am Ende.“
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke