Wenige Tage nach dem Stimmungsdämpfer in der Europa League hat sich der VfB Stuttgart in der Fußball-Bundesliga zurückgemeldet. Angesichts eines medizinischen Notfalls im Block des sportlich weiter schwächelnden FSV Mainz 05 rückte das 2:1 (1:1) der Schwaben aber in den Hintergrund. Für mehr als 20 Minuten stellten beide Fan-Lager im ersten Durchgang die Unterstützung ein, ehe die Mainzer via X mitteilten, dass der betroffene FSV-Anhänger nach Reanimationsmaßnahmen „stabil“ und auf dem Weg ins Krankenhaus sei.

Nur Augenblicke nach der ersten Entwarnung durch den Stadionsprecher erzielte Nadiem Amiri per Strafstoß die Mainzer Führung (41.), die Chris Führich vor 59.000 Zuschauern sehenswert egalisierte (45. +4). Das Siegtor schoss Deniz Undav (80.). Schon am Mittwoch (18.00 Uhr/Sky) stehen sich die beiden Mannschaften in der zweiten Pokalrunde erneut gegenüber – diesmal jedoch in Mainz.

„Wir haben in zwei Momenten besonders gepennt: Wir dürfen Führich da nicht so frei zum Schuss kommen lassen, denn wir wissen, dass er einen überragenden Schuss hat“, sagte Torwart Robin Zentner zum ersten Gegentreffer: „Und dann pennen zwei, drei Leute bei einem langen Ball. Wir müssen auch früher unser zweites Tor machen, und deswegen verlierst du auswärts. Es war ein sehr enges Spiel, eigentlich ein Unentschieden-Spiel. Aber wenn du unten drinstehst, dann läuft es halt scheiße.“

Mit zehn neuen Spielern in der Startelf eroberten die Stuttgarter den dritten Tabellenplatz zurück. Die vielen Wechsel brachten einige überraschende Personalien hervor: Pascal Stenzel bestritt sein erstes Pflichtspiel in dieser Saison, Ameen Al-Dakhil begann erstmals seit sieben Monaten in der Bundesliga und Dan-Axel Zagadou stand erstmals seit Januar 2024 in der Bundesliga-Startelf. Deniz Undav feierte sein Startelf-Comeback, nachdem er sich am 30. August gegen Mönchengladbach verletzt hatte.

Und die Neuen gaben die passende Antwort auf das unglückliche 0:1 auf europäischer Bühne bei Fenerbahce Istanbul. „Wir haben zehnmal gewechselt, weil wir wussten, dass wir viel Energie reinbringen müssen“, sagte Undav: „Das 1:1 von Führich war elementar wichtig. Und sein Treffer war auch besser als meiner. Ich wollte den Ball eigentlich durch die Beine schieben und entscheide mich dann um. Wahrscheinlich, weil ich dumm bin.“

Blöd für Mainz: Die 05er warten auch nach dem achten Spieltag auf den zweiten Saisonsieg und stehen weiter bei vier Punkten.

Hoeneß erklärt seine Rotation

„Es war alles in allem ein intensives Spiel, eine intensive Reise“, erklärte Hoeneß im Sky-Gespräch seine vielen Änderungen. Nur Torhüter Alexander Nübel blieb aus der Istanbul-Anfangsformation übrig. „Ich bin immer im Austausch mit den Jungs und mein Gefühl war, dass jetzt der Moment ist, wo wir auch in der Lage sind, zu rotieren. Ganz davon abgesehen, ich bin auch überzeugt von der Mannschaft, die spielt.“ Maximilian Mittelstädt stand leicht angeschlagen nicht zur Verfügung. Auch Luca Jaquez fehlte nach Krämpfen im vorherigen Spiel.

Trotz der fehlenden Automatismen übernahm der VfB von Beginn an das Kommando, während die Gäste auf ein schnelles Umschaltspiel und Tiefenläufe setzten. Gefährlich wurde es auf beiden Seiten aber bis zur 14. Minute nicht. Das änderte sich erst mit einem tückischen Kopfall von Stuttgarts Jamie Leweling in Richtung Rückkehrer Robin Zentner, der mit etwas Mühe zur Ecke klärte.

Pfeifkonzert löst Applaus ab

Der VfB erhöhte die Schlagzahl. Über Umwege gelangte der Ball zu Undav, der aus kurzer Distanz aber keinen Weg an Zentner vorbei fand. In dieser Phase verstummten die Gesänge aus der Kurve. Erst nachdem der Stadionsprecher erste Informationen verkündet hatte, brandete Applaus auf. Dieser wurde jedoch rasch von einem gellenden Pfeifkonzert übertönt.

Denn beinahe unbemerkt lief Schiedsrichter Felix Zwayer zur Begutachtung der TV-Bilder an den Spielfeldrand, um wenig später auf Handelfmeter zu entscheiden. Chema Andrés hatte den Ball unglücklich an den Arm bekommen. Amiri ließ sich die Chance nicht nehmen und traf zur Führung. Das Spiel nahm vor der Pause noch einmal Fahrt auf und Führich stellte mit einem traumhaften Schlenzer auf Gleichstand.

Der DFB-Pokalsieger nahm nach dem späten Ausgleichstor im ersten Durchgang den Schwung mit. Pascal Stenzel prüfte den weit vor seinem Tor stehenden Zentner (48.), der ein ordentliches Comeback erlebte.

Aber auch die Rheinhessen wagten sich immer mal wieder nach vorn. VfB-Keeper Alexander Nübel musste gegen Danny da Costa und Stefan Bell ran (55./66.). Dann rutschte ein langer Ball des VfB-Keepers bis zu Undav durch, der alleine auf das Mainzer Tor zulief. Der bis dahin eher glücklose Nationalspieler lupfte eiskalt zum Siegtreffer ein. Nikolas Veratschnig vergab in der Nachspielzeit per Kopf die große Chance zum Ausgleich (90.+1).

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