Vor wenigen Wochen erst hat Lena Oberdorf ihr Comeback nach mehr als einem Jahr gefeiert. Jetzt steht die Fußball-Nationalspielerin vor der nächsten langen Zwangspause. Denn die Diagnose lautet zum zweiten Mal: Kreuzbandriss im rechten Knie.
Dem Hoffen und Bangen folgte die bittere Gewissheit: Lena Oberdorf hat binnen 16 Monaten den zweiten Kreuzbandriss im rechten Knie erlitten. Kurz vor ihrem anvisierten Comeback in der Nationalmannschaft steht der Hoffnungsträgerin der deutschen Fußballerinnen wieder eine lange Leidenszeit bevor. Sowohl das am Montag in Düsseldorf zusammengekommene DFB-Team als auch ihr Klub Bayern München stehen nach dem Drama unter Schock, die Lücke im Mittelfeld dürfte kaum zu schließen sein.
Bereits am Dienstag soll Oberdorf operiert werden. "Until we meet again", schrieb sie unter ein schwarz-weißes Foto von sich bei Instagram und setzte ein gebrochenes Herz dahinter. Binnen Minuten nahmen zahlreiche aktuelle und frühere Teamkolleginnen Anteil. "An deiner Seite!", kommentierte DFB-Kapitänin Giulia Gwinn: "Wir fangen dich auf." Alexandra Popp oder Laura Freigang reagierten mit aufmunternden Herz-Emojis.
"Wir sind bei dir, Obi", hieß es auf dem Instagram-Account der Frauen-Nationalmannschaft. Die Nachricht treffe "alle sehr, und wir fühlen mit Lena", sagte Bianca Rech, Direktorin Frauenfußball bei den Bayern. Die Schlüsselspielerin habe "mit großem Willen und unermüdlichem Einsatz an ihrem Comeback gearbeitet. Dass sie nun erneut einen solchen Rückschlag erleben muss, ist unglaublich hart." Der Verein stehe "voll und ganz an Lenas Seite".
DFB-Frauen gehen in zweites Jahr ohne Schlüsselspielerin
Die Bilder vom Bundesliga-Duell gegen Köln (5:1) hatten bereits das Schlimmste befürchten lassen. Gestützt von beiden Seiten humpelte die 23-Jährige mit Tränen in den Augen vom Platz, um ihr rechtes Knie ein dicker Verband. Die Mittelfeldspielerin schüttelte immer wieder mit dem Kopf, der Teampsychologe der Münchner war zur Aufbauarbeit gleich an ihrer Seite. Nun steht für Oberdorf der nächste mühselige Kampf in der Reha an, bis zur Rückkehr auf den Platz werden Monate vergehen.
Es ist ein Déjà-vu: Am 16. Juli 2024 hatte Oberdorf in einem Länderspiel gegen Österreich bereits einen Kreuz- und Innenbandriss im rechten Knie erlitten, verpasste Olympia und die EM, ehe sie nach über einem Jahr Zwangspause Ende August zurückkehrte. Mit guten Leistungen und sogar drei Treffern spielte sich Oberdorf gleich wieder ins Blickfeld von Christian Wück, der sie in der Vorwoche in seinen Kader zurückholte. Die Abräumerin könne "auf Sicht ein wichtiger Faktor" werden, sagte der Bundestrainer. Es solle nach der langen Zeit für Oberdorf ein "Neuanfang" werden.
Doch daraus wurde tragischerweise nichts. Als ihre Teamkolleginnen zu den Vorbereitungen auf die Halbfinals in der Nations League gegen Frankreich zusammenkamen und im Paul-Janes-Stadion ein öffentliches Training absolvierten, erhielt Oberdorf die Horror-Diagnose. Der Bundestrainer muss nicht nur für die Partien am 24. Oktober (17.45 Uhr/ARD und jeweils im Liveticker bei ntv.de) in Düsseldorf und am 28. Oktober (21.10 Uhr/ZDF) in Caen umplanen, auch im Hinblick auf die WM 2027 muss er sein Team erstmal ohne die Schlüsselspielerin entwickeln.
Kurzfristig nominierte Wück für die Duelle mit den Französinnen mit Linda Dallmann eine offensive Mittelfeldspielerin nach. Auf Hoffnungsträgerin Oberdorf wird er noch lange warten müssen.
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