Völlige Verunsicherung bei McLaren, Selbstbewusstsein pur bei Max Verstappen. Der Red-Bull-Pilot glaubt inzwischen selbst wieder an den fünften WM-Titel in Serie. Der Grand Prix in Austin ist zu deutlich, um das Titelrennen in der Formel 1 nicht wieder anzunehmen. Und es gibt weitere schlechte Nachrichten für McLaren.
Ausnahmeklasse und Mathematik beflügeln Verstappen
Seit Sonntag ist also auch Max Verstappen mit dabei bei diesem Hype. "Auf jeden Fall" habe er die Chance auf den WM-Titel, sagte er in Texas, "wir müssen jetzt einfach bis zum Ende solche Wochenenden abliefern." Seit Wochen sagen das ja alle in der Formel 1, nur der Weltmeister selbst ließ sich nicht darauf ein, wollte stets bloß von Rennen zu Rennen schauen. "Ich hätte ihm gesagt, dass er ein Idiot ist", sagte er auf die Frage, was er entgegnet hätte, wenn ihm jemand im August erzählt hätte, dass er in zwei Monaten ernsthaft um die WM kämpft.
Aber der souveräne Sieg in den USA zeigte erneut: Es hängt nicht mehr von der Strecke ab, der RB21 ist mittlerweile überall stark. Der Rest ist Verstappens Ausnahmeklasse und reine Mathematik: Im August hatte er 104 Punkte Rückstand auf WM-Spitzenreiter Oscar Piastri, mittlerweile sind es nur noch 40. An den vier Rennwochenenden seither hat Verstappen also 64 Punkte gutgemacht - und noch fünf weitere Grand Prix stehen aus. Machen Red Bull und Verstappen also genau so weiter, dann müssen sie gar nicht bis zum Finale in Abu Dhabi (7. Dezember) warten. Dann stehen sie eher schon eine Woche vorher in Katar ganz oben im Klassement.
McLaren will, dass es vorbei ist
Verstappen geht also auf in der Rolle des Jägers. Die Gejagten wirken allerdings auch nicht sonderlich wehrhaft in den vergangenen Wochen. "Ich bin froh, dass dieses Wochenende hinter uns liegt", sagte McLaren-Boss Zak Brown am Sonntagabend in Texas. Denn das wirkte alles wenig weltmeisterlich. Im Sprint schossen sich Piastri und Lando Norris gegenseitig raus und blieben ohne Punkte. Im Rennen am Sonntag fand Norris dann zweimal kaum einen Weg vorbei am Ferrari von Charles Leclerc und wirkte zwischendurch fast resignativ. Der Kommandostand machte es ihm nicht einfacher, holte ihn mit merkwürdigem Timing zum Stopp und sorgte so dafür, dass er ein zweites Mal hinter Leclerc zurückfiel und hart um Platz zwei kämpfen musste. Und Piastri wird mehr und mehr zum Sorgenkind: Dreimal in Folge verpasste er nun das Podest, der Mann mit der komfortabelsten Position im Klassement wirkt gerade am unsichersten. Platz fünf in Austin, das war eine Niederlage.
Ferrari und Mercedes helfen Verstappen
Ein weiteres Problem für McLaren ist die Stärke der anderen. An diesem Wochenende war das Ferrari, Leclerc und Lewis Hamilton sorgten ja dafür, dass Norris zu kämpfen hatte und Piastri eben nur Fünfter wurde. Zwei Wochen zuvor in Singapur war Mercedes bemerkenswert stark, George Russell gewann dort. Einer dieser großen Rennställe gehört eigentlich bei jedem Rennen zu den Podestkandidaten, und das macht solche Big Points für Verstappen überhaupt erst möglich - je mehr Autos sich zwischen ihn und die McLaren schieben, desto besser für den Weltmeister.
Nico Hülkenberg erlebt sein "Happy End"
Es wurde ja langsam unheimlich. Im Juli fuhr Nico Hülkenberg in Silverstone als Dritter sensationell aufs Podest, es war sein erstes Podium überhaupt in der Formel 1 und auch innerhalb der Saison der Höhepunkt einer starken Entwicklung des Sauber-Teams. Doch nach diesem emotionalen Highlight riss die Serie plötzlich ab, Hülkenberg holte mehr als drei Monate lang keinen einzigen WM-Punkt mehr. Am Samstag setzte sich das im Sprint von Texas fort, von Rang vier gestartet war der Deutsche schon in der ersten Kurve in einen Unfall verwickelt. Platz acht im Grand Prix war nun "ein Happy End", sagte Hülkenberg bei Sky. Ob er jetzt wieder regelmäßig um Punkte kämpft? "Da bin ich nicht sicher, weil es auch unerwartet kam. Aber in fünf, sechs Tagen werden wir es wissen." Dann geht es schon in Mexiko weiter.
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