Rund 20 Jahre lang stand der Ex-Nationaltorwart erfolgreich im Tor und hat dabei Millionen verdient. Heute bestimmen Existenzängste sein Leben. In der Reportage-Reihe „Armes Deutschland“ von RTL 2 spricht Eike Immel (64) über seinen Absturz vom Millionär zum Sozialfall. Es ist ein heftiges, ein umfangreiches Geständnis.
„Nachdem ich früher Millionen verdient habe, lebe ich heute von 563 Euro Bürgergeld“, erklärt der Ex-Fußballer. „Der Staat unterstützt die Menschen, die Hilfe brauchen. Das ist sensationell, muss ich sagen.“
Wie viel Immel während seiner Karriere in den Sand gesetzt hat? „Mindestens zehn Millionen.“ Mit Wehmut blickt er auf seine glanzvollen Tage als Fußball-Millionär zurück: „Man war begehrt, hat in Restaurants den besten Tisch gekriegt, im Autohaus Riesen-Rabatte, alles hatte Vorteile.“
Aufstieg und Fall eines Profis
Immel schaffte mit 19 als Keeper von Borussia Dortmund den Sprung in die deutsche Nationalmannschaft, war bei den Fußballweltmeisterschaften 1982 und 1986 sowie der Europameisterschaft 1980 und 1988 dabei. Er absolvierte 19 Länderspiele. Mit dem VfB Stuttgart wurde er unter anderem Meister und Pokalsieger (1992), außerdem spielte er in England für Manchester City.
Mit 18 Jahren hat er 300.000 Mark im Jahr verdient, danach wurde es immer mehr. „Bei Manchester City waren es nachher fast zwei Millionen Mark. Das Geld hätte reichen können für das ganze Leben“, sagt er. Was ist dann aber schiefgegangen? „Ich hatte eine Scheidung, die Kinder sollten gut versorgt sein, da war schon ein großer Teil weg“, sagt der 64 Jahre alte Ex-Profi. „Dann hatte ich unglückliche Investitionen in Immobilien, und auch viel Geld habe ich ausgegeben. Wir haben nie an etwas gespart.“
Nach seinem verletzungsbedingten Fußball-Aus 1997 folgte der krasse Absturz. Immel frönte dem Luxus, 2008 meldete er Privatinsolvenz an. Im August 2025 wurde der ehemalige Bundesliga-Torhüter wegen Betrugs in 107 Fällen zu zwei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Immel hatte sich bei verschiedenen Personen immer wieder Geld geliehen, es aber nie zurückgezahlt. Unter den Geschädigten war auch die Lebensgefährtin des verstorbenen Weltmeisters Andreas Brehme.
Seit 2016 lebt Immel wieder in seiner Heimatstadt Stadtallendorf (Mittelhessen). Heute arbeitet er ehrenamtlich als Torwart-Trainer für Kinder und Jugendliche. Sein Lebensstil hat sich allerdings drastisch geändert. Er lebt in einer Wohnung von einem Bekannten, auch die Möbel gehören nicht ihm.
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