Die schwedische Nationalmannschaft steht in der Qualifikation zur Fußball-WM mit dem Rücken zur Wand. Nach dem 0:2 (0:0) gegen die Schweiz liegt das Team mit nur einem Punkt aus drei Spielen auf dem vierten und letzten Platz der Vierergruppe B. Als Hauptschuldigen haben die Fans den Trainer ausgemacht. Und das schon vor der Niederlage gegen die Eidgenossen.

Übungsleiter Jon Dahl Tomasson wurde bereits vor Anpfiff niedergemacht. Als sein Name im Stadion von Solna verlesen wurde, gab es ein schallendes Pfeifkonzert. Im Fanblock hing ein Banner mit der Aufschrift: „Dänensau.“ Tomasson stammt aus Kopenhagen, ist mit 112 Länderspielen und 52 Toren eine Fußball-Legende in Dänemark. In seiner Klubkarriere spielte der Angreifer unter anderem für den AC Mailand und den VfB Stuttgart. Als Trainer war er hauptsächlich in Schweden erfolgreich und wurde mit Malmö FF zweimal nationaler Meister.

Dieser Kredit ist nach einem Unentschieden gegen Slowenien und Niederlagen im Kosovo und nun gegen die Schweiz aufgebraucht. In einer Umfrage von „Sportbladet“ sprachen sich 88 Prozent der über 100.000 Teilnehmer für eine Entlassung Tomassons aus. Während der Partie wurde auf den Rängen mehrfach der Name seiner Vorgängers Janne Andersson skandiert.

Mannschaft steht geschlossen hinter Tomasson

Diese Meinung steht im krassen Widerspruch zu den Aussagen aus der Mannschaft. Diese stellte sich am Freitagabend geschlossen hinter ihren Trainer. „Das ist fürchterlich“, verurteile Emil Holm (FC Bologna) das Plakat im Fanblock: „Ich verstehe, dass die Leute enttäuscht sind, aber solche Dinge zu schreiben, ist niveaulos.“

Ohnehin sei Tomasson auch sportlich noch der richtige Mann, stellte Alexander Bernhardsson (Holstein Kiel) fest: „Seine Führungsqualitäten sind unglaublich gut, seine Idee passt zu uns. Wir haben Vertrauen in Jon.“ Kapitän Alexander Isak (FC Liverpool) sagte: „Es ist wichtig, dass wir vereint sind. Wir alle haben Vertrauen in ihn.“

Der Däne selbst wurde nach der Partie mehrfach gefragt, ob er dennoch der Richtige für den Job sei. Er blieb ruhig, bejahte und verwies auf die Stärke des Gegners. Die Schweiz sei eben der Gruppenfavorit: „Nicht umsonst sind sie seit Jahren an jedem Turnier dabei. Sie haben bei der EM Italien 2:0 besiegt und sind gegen England erst im Elfmeterschießen ausgeschieden.“

Montag geht es gegen den Kosovo

Tomassons Vertrag läuft nur bis zum Ende der WM-Qualifikation und würde sich im Falle eines Erfolgs bis zum Turnier verlängern. Schon Montag steht in Göteborg gegen Kosovo das nächste Heimspiel an und für Tomasson wohl der nächste Spießrutenlauf.

Sollte es erneut keinen Sieg geben, haben die Schweden wahrscheinlich noch eine zweite Ausfahrt. Dank des Gruppensieges in der Nations League haben die Skandinavier gute Chancen, die Play-offs im nächsten Frühjahr zu erreichen, auch wenn sie Platz zwei in der Qualifikationsgruppe verpassen sollten. Ob Tomasson dann noch im Amt ist, muss aber bezweifelt werden.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke