Julian Nagelsmann konnte nach längerer Zeit mal wieder halbwegs entspannt zum Interview nach einem Spiel der deutschen Nationalmannschaft antreten. Der Bundestrainer sei zufrieden, sagte schon Mittelfeldspieler Leon Goretzka am ARD-Mikrofon, bevor Nagelsmann nach dem 4:0 (2:0) gegen Luxemburg in der WM-Qualifikation selbst zur Analyse bei Esther Sedlaczek und Bastian Schweinsteiger aufschlug.
Nicht überschwänglich lobend angesichts der Schwäche des Gegners (Weltranglisten-96.) und des Spielverlaufs mit langer Überzahl, aber doch positiv gestimmt präsentierte sich Nagelsmann dann auch. „Galligkeit und Gier waren gut. Klar, kann man am Ende mit der Dominanz vielleicht noch das ein oder andere Tor mehr machen“, sagte der 38-Jährige. „Es war ein verdienter Sieg, den wir unbedingt wollten und brauchten.“ Deutschland steht in der Gruppe A mit sechs Punkten jetzt an der Spitze.
Als Nagelsmann auf Joshua Kimmich angesprochen wurde, schlug die positive Stimmung dann aber doch noch ein wenig um. Der Coach hatte den Profi des FC Bayern entgegen vorheriger Ankündigungen wieder als Rechtsverteidiger und nicht im Mittelfeldzentrum aufgeboten. „Ich will mich gar nicht so festlegen. Letztes Mal habe ich mich offensichtlich zu sehr festgelegt. Dann heißt es überall Rolle rückwärts von der Rolle rückwärts“, sagte Nagelsmann – gefragt, ob die Aufstellung auf der rechten Abwehrseite wieder zur Dauerlösung wird. „Mal schauen, wie wir es am Montag (beim Spiel in Nordirland, d. Red.) entscheiden.“
Nagelsmann verweist auf Kimmichs Position bei Bayern
Sedlaczek aber ließ nicht locker. „Aber irgendwann müssen Sie sich ja festlegen“, entgegnete die Moderatorin. „Ne, wo steht das?“, konterte Nagelsmann in einem hörbar weniger freundlichen Ton. „Es wäre ganz gut, wenn eine gewisse Kontinuität reinkommt“, versuchte die ARD-Frau zu argumentieren. Antwort Nagelsmann: „Die hat er ja. Er spielt genau auf der Position, die er bei Bayern München mit Ball auch hat.“ Diesen Satz wiederholte er noch einmal, nachdem Sedlaczek ihn auf die Besetzung der Sechserposition angesprochen hatte.
Dann beendete die Moderatorin die Diskussion, in dem sie Experte Schweinsteiger nach ihrer Meinung fragte. „Es stimmt ja, diese Position spielt Kimmich bei den Bayern. Wenn Pavlovic und Goretzka das Zentrum so dominieren und Joshua die Impulse über außen setzt, dann ist das sehr gut. Kimmich erfüllt seinen Job“, so der ehemalige Nationalspieler.
Kimmich im Übrigen scheint es völlig unerheblich, auf welcher Position er zum Einsatz kommt. „Mir ist es komplett egal“, sagte der DFB-Kapitän. „Das kann der Trainer entscheiden. Für mich ist es selbstverständlich, da zu spielen, wo der Trainer mich sieht.“ Nach ständigem Hin und Her wird er aktuell offenbar als Rechtsverteidiger gebraucht.
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