Offene Worte von Bundesliga-Legende Ivan Klasnic. Mit Werder Bremen wurde der heute 45-Jährige im Jahr 2004 Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger, später der erste Profifußballer der Welt mit einer Spenderniere. Seit Jahren kämpft der ehemalige Bundesliga-Stürmer mit starken gesundheitlichen Problemen – eine Folge medizinischer Fehlbehandlungen während seiner Profi-Karriere.
In der ARD-Doku „Hirschhausen und der Schmerz“ sprach Klasnic über seine schwere Nieren-Erkrankung und den Einsatz von Schmerzmitteln im Profisport. „Es ist schwer, die wegzulassen, um Leistung zu bringen. Ich glaube, dass kein professioneller Sport ohne Schmerzmittel gemacht werden kann. Hätte ich gewusst, dass ich Probleme habe, hätte ich die Mittel nicht genommen“, sagte er.
Die Schmerzbehandlung während seiner Laufbahn sei einfach gewesen: „Voltaren und Diclofenac“, erzählte der in Hamburg geborene Klasnic. Mittel, die seine damals schon festgestellte, aber nicht ausreichend diagnostizierte Nieren-Erkrankung noch verstärkten.
2007 unterzog sich Klasnic seiner ersten Nierentransplantation
Klasnic begann seine Karriere beim FC St. Pauli in der 2. Liga, wechselte nach dem Erstliga-Aufstieg mit den Hamburgern im Sommer 2001 nach Bremen. Im Sommer 2008 verließ er Werder und schloss sich dem FC Nantes an, später dem Premier-League-Klub Bolton Wanderers. 2013, mittlerweile bei Mainz 05 unter Vertrag, beendete er seine Laufbahn.
2007, also mitten in seiner aktiven Karriere, unterzog sich Klasnic einer Nierentransplantation. Mittlerweile lebt der ehemalige kroatische Nationalspieler (41 Länderspiele, 12 Tore, WM-Teilnehmer 2006) mit seiner dritten Spenderniere.
Klasnic sagt: „Natürlich bin ich wütend. Was ich durchgemacht habe, wünsche ich nicht jedem.“ 2008 reichte er Klage am Bremer Landgericht gegen die damaligen Vereinsärzte von Werder Bremen ein. Er warf seinem Ex-Klub Werder vor, die Nieren-Erkrankung nicht erkannt, ihn dementsprechend falsch behandelt zu haben.
Zwölf Jahre später wurde ein Vergleich geschlossen, Klasnic bekam rund 4,5 Millionen Euro Schadensersatz. Er sagt in der ARD-Doku: „Jedes Geld, was du bekommen hast, wird dir deine Gesundheit nicht wieder zurückbringen.“
Und: „Wer weiß, wie lange ich noch leben werde. Man muss dankbar sein – auch wenn ich krank bin und Tabletten nehmen muss – dass man dieses Leben noch leben kann.“
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