Ein torloses Spiel mit einem schmerzhaften Finale: Beim Duell zwischen Union Berlin und dem Hamburger SV passiert ein großer Aufreger Sekunden vor dem Schlusspfiff. Der gesperrte Union-Trainer Steffen Baumgart kann nicht helfen.

Mit starrer Miene schaute Steffen Baumgart hoch oben aus seinem Container herab auf den Rasen der Alten Försterei, wo seine Spieler nicht so recht wussten, was sie mit diesem torlosen Remis anfangen sollten. Ohne seinen gesperrten Trainer hat Union Berlin das nächste Erfolgserlebnis in der Fußball-Bundesliga verpasst. Gegen Baumgarts Ex-Klub und Aufsteiger Hamburger SV kamen die Köpenicker am Sonntag nur zu einem 0:0.

"Ich glaube, es war zäh. Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht geschafft, die Inhalte so umzusetzen, wie wir uns das vorgestellt haben. Da hat ein bisschen was gefehlt. Auch Energie auf dem Platz. Die zweite Halbzeit war besser. Da hatten wir schon einige Möglichkeiten", sagte Union-Kapitän Christopher Trimmel, der bilanzierte, dass Union letztlich froh sein müsse, "dass du einen Punkt mitnimmst."

"Zu wenig" für HSV

Durch das Remis blieben sowohl Unions dritter Saisonsieg als auch der Sprung auf die Europapokalränge aus. Doch auch beim HSV haderten sie mit sich. "So eine erste Halbzeit habe ich von uns noch nie gesehen. Das war top", sagte Hamburgs Nicolai Remberg bei DAZN: "Ein Punkt ist okay, aber gerade nach der ersten Halbzeit etwas zu wenig."

Gegen die Hamburger, die Baumgart zu Beginn der vergangenen Aufstiegssaison noch betreut hatte, fehlte der Union-Coach, nachdem er in der Vorwoche beim furiosen 4:3-Sieg bei Eintracht Frankfurt die Rote Karte gesehen hatte. In einem Container neben der Gästetribüne der Alten Försterei sah der 53-Jährige, wie sein Stürmer Andrej Ilic (10.) im ersten Durchgang mit einem Foulelfmeter an HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes scheiterte. Ganz spät sah Hamburgs Fábio Vieira (90.+8) die Rote Karte.

"Favorit sind wir definitiv nicht, aber wir wollen das Heimspiel natürlich auf jeden Fall gewinnen", hatte Unions Co-Trainer Sebastian Bönig, der Baumgart vertrat, vor der Partie gesagt. Und sein Chef konnte von seinem erhöhten Platz bestens beobachten, dass die Gäste zu Beginn agiler waren - besonders HSV-Stürmer Rayan Philippe stieß immer wieder in den Strafraum vor.

Der Franzose war es jedoch, der beinahe den Hamburger Rückstand verschuldete. Beim ersten guten Angriff Unions brachte Philippe im eigenen Strafraum Diogo Leite zu Fall. Den fälligen Elfmeter von Ilic kratzte jedoch Heuer Fernandes aus der linken unteren Ecke. Auch in der Folge blieb der HSV das aktivere Team. Erst kurz vor der Halbzeit wurde Union stärker, Ilyas Ansah (41.) jagte eine flache Ecke von Trimmel über das Tor.

Auch nach der Pause waren die Hamburger weiterhin zwingender. Jean-Luc Dompé (52.) zwang Unions-Torwart Frederik Rönnow aus der Ferne zu einer starken Parade, Fabio Vieria (63.) schoss per Volley nur wenige Meter daneben. Während Union nur langsam mehr investierte, verzog Ransford Königsdörffer (72.) aus spitzem Winkel haarscharf. Kurz darauf düpierte Trimmel (77.) beinahe das komplette HSV-Team, als er eine Ecke direkt an den Pfosten zirkelte.

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