Ein Bundesliga-Debüt beim FC Bayern ist eine besondere Aufgabe. Werder Bremens Torwart Karl Hein meistert sie - auch wenn er sich über das Ergebnis ärgert. Für die Zukunft ist aber erstmal Geduld angesagt, denn die Nummer eins wird er nicht.

Karl Hein steht in den Katakomben der Münchner Arena und ist hin- und hergerissen. "Vier Tore zu kassieren, ist viel für einen Torwart", stöhnt der 23-Jährige nach dem 0:4 mit dem SV Werder Bremen gegen Tabellenführer FC Bayern. Aber ohne ihn wäre es noch schlimmer gekommen. Denn der Nationaltorwart Estlands hielt bei seinem Bundesliga-Debüt sehr gut - auch wenn er am Ende vier Treffer hinnehmen musste.

Als "top" bewertete Werder-Geschäftsführer Clemens Fritz die Leistung Heins: "Riesenkompliment an ihn. Es gibt wirklich einfachere erste Bundesligaspiele als hier in München." Auch Kapitän Marco Friedl lobte den besten Bremer Akteur: "Karl hält drei, vier, fünf Bälle überragend." Unter anderem die Abschlüsse von Rekordmann Harry Kane (5./26.) und Nicolas Jackson (83.) parierte er stark und überzeugte auch darüber hinaus mit einer ruhigen Ausstrahlung.

Sogar Bayern-Boss beeindruckt

"Es war eine Ehre, mein Debüt für Werder Bremen gegeben zu haben. Ich hätte uns aber ein anderes Ergebnis gewünscht", kommentierte der 1,93 Meter große Schlussmann. Hein bestach mehrfach in Eins-gegen-eins-Situationen. Vor der Pause klärte er sogar einmal mutig weit vor seinem Strafraum mit dem Kopf.

Eindruck schindete er auch bei den Münchnern: "Ich fand auch, dass insbesondere der Torwart von Werder ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht hat. Wir hätten sonst sicherlich auch höher gewinnen können", sagte Klub-Boss Jan-Christian Dreesen.

"Wünsche niemandem eine Verletzung"

Hein kam zum Einsatz, weil Bremens neue Nummer eins, Mio Backhaus, mit einer Schulterverletzung ausfiel. Und der vom FC Arsenal ausgeliehene Este konnte sich auf jeden Fall empfehlen. Ansprüche meldete Hein nicht an. "Ich bin hier, um meinen Job zu erledigen", sagte er zu seiner Rolle, ob im Tor oder als Ersatzmann. Natürlich wolle er sich dem Konkurrenzkampf stellen. "Aber ich wünsche niemandem eine Verletzung", sagte er in Bezug auf seinen Torwart-Kollegen Backhaus, dem er vielmehr eine schnelle Genesung wünschte.

Und allzu große Hoffnungen auf eine Torwart-Wende darf Hein auch nicht haben. "An ihm lag es nicht, dass wir verloren haben", analysierte Trainer Horst Steffen und sah sich gleich der Torwart-Frage ausgesetzt. "Nein", sagte der 56-Jährige entschieden bei Sky: "Das wollen wir gar nicht haben. Es ist eine Festlegung und entsprechend hoffen wir, dass Mio schnellstmöglich zurückkommt." Dessen genaue Ausfallzeit ist noch nicht bekannt.

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