Im Käfig fasziniert MMA-Kämpfer Frédéric Vosgröne gleichermaßen wie sein Image des "Neandertalers". Nach seinem letzten Sieg in Frankfurt beschwert er sich öffentlich, wie der Veranstalter ihn mutmaßlich behandelt habe. Nun droht der Streit zwischen Sportler und Oktagon zu eskalieren.
Frédéric Vosgröne ist der Shooting-Star der deutschen Kampfsportszene. Der "Neandertaler", so sein Ringname, katapultierte sich mit nur einem Kampf bei der MMA-Organisation Oktagon in die Herzen der Fans. Sein Instagram-Account explodierte förmlich in wenigen Wochen und stieg von 9000 Followern auf mehr als eine halbe Million. Ob auf Youtube oder im Frühstücksfernsehen - Vosgröne war überall zu sehen. Nach einem Eklat in der vergangenen Woche scheint seine Zukunft bei Oktagon aber ungewiss.
Bei Oktagon 76 in Frankfurt hatte er wieder eine dominante Performance abgeliefert, in der ersten Runde durch Aufgabegriff gesiegt. Von den Fans wurde er frenetisch gefeiert. Für Aufregung sorgten allerdings seine Aussagen nach dem Fight auf der Pressekonferenz. Ob er seinen nächsten Kampf in Köln am 18. Oktober (live auf RTL und RTL+) bestreiten werde, wisse er nicht, sagte Vosgröne. "Ich weiß nicht, ob ich nochmal bei Oktagon kämpfen will. Ich werde jedes Mal auf den Events wie ein Stück Scheiße behandelt." Dann brach der 29-Jährige die Pressekonferenz ab und verließ den Raum.
Die beiden Gründer der Organisation, Pavol Neruda und Ondrej Novotny, zeigten sich verblüfft, wussten zu diesem Zeitpunkt lediglich vage von Problemen mit Vosgrönes Team und der Security. Diese hatte Vosgrönes Freundin nach seinem Sieg erst nicht in den Cage und später nicht in die Kabine gelassen. Einer der Trainer des MMA-Stars wurde gar aus der Arena geworfen.
Für den Zugang zum Käfig gibt es bei Oktagon eine Liste. Nach Angaben der Veranstalter ist die Personenzahl in der Regel auf drei begrenzt. Allerdings kommt es oft vor, dass Partner und Familienmitglieder nach dem Sieg spontan in den Käfig kommen.
Alles nur ein Missverständnis?
Alles also nur ein kommunikatives Missverständnis? Viel dazu kommuniziert wurde seitdem nicht. Die Fans blieben nach dem Kampf am vergangenen Samstag lange im Unklaren. Tagelang gab es weder ein Statement von Vosgröne noch von Oktagon. Erst am Mittwoch meldete sich der Düsseldorfer auf Youtube zu Wort. "Ich werde in Köln kämpfen, aber ich mache das nur für meine Fans, die Tickets gekauft haben und mich sehen wollen." Die Situation mit Oktagon sei aber noch nicht geklärt. Über das, was vorgefallen ist, wolle er nicht reden, aber es gebe da noch mindestens 30 weitere Dinge, so der "Neandertaler".
Darauf reagierte nun auch Oktagon. Das Vosgröne-Team habe einen falschen Wissensstand zum Sicherheitsprotokoll gehabt und sich entsprechend verhalten. Das habe zu Missverständnissen geführt. Das Personal habe sich nur an die Regeln gehalten, heißt es in einer Stellungnahme. "Wir haben die Angelegenheit umfassend geprüft und bleiben dabei, dass alle Anliegen von Frédérics Team berücksichtigt wurden. In mehreren Fällen sind wir über das übliche Maß hinausgegangen. Bei über 90 Veranstaltungen in den letzten neun Jahren hat es bislang keine vergleichbaren Anschuldigungen gegeben."
Man verstehe den enormen Druck, unter dem Vosgröne stehe, da sich sein Leben in den vergangenen sechs Monaten dramatisch verändert habe, und bedauere, dass es zu dieser Situation gekommen sei, heißt es weiter. "Wir stehen weiterhin in engem Austausch mit seinem Team und freuen uns darauf, ihn - wie vereinbart und mehrfach von seinem Management bestätigt - bei Oktagon 78 in Köln kämpfen zu sehen."
Und dennoch ist immer noch nicht klar, ob Vosgröne in Köln vor 20.000 Zuschauern in der Lanxess Arena antreten wird. Vosgröne soll dort in einem der beiden Hauptkämpfe antreten, die auf RTL im Free-TV ausgestrahlt werden. Der 29-Jährige reagierte angefressen auf das Statement des Veranstalters: "Ok. Wenn ihr euch nicht respektiert fühlt, dann löst meinen Vertrag bitte auf. Dann haben wir keine Probleme mehr. Viele Organisationen wollen, dass ich dort kämpfe, und behandeln mich besser."
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