Immer Ärger mit dem VAR, das ist liebgewonnene Tradition in der Bundesliga. Auch, wenn er nicht eingreift. Im Spiel Hoffenheim gegen den FC Bayern ist es mal wieder soweit. Der Trainer der Heimmannschaft schimpft, der Schiedsrichter erklärt seine Sicht der Dinge ganz sachlich.
Hoffenheim-Trainer Christian Ilzer war außer sich. "Ich hätte nie und nimmer gedacht, dass wir da einen Elfmeter gegen uns bekommen", sagte er. "Es war ein Schritt, der Ball geht an den Oberschenkel. Von zehn Zentimetern springt der Ball dann vom Oberschenkel an die Hand." Der Österreicher beschrieb eine Szene im Spiel TSG Hoffenheim gegen den FC Bayern München. Eine, die beim 1:4 (0:1) vorentscheidenden Charakter hatte. Den Rest erledigte "Hattrick-Harry". Der traf insgesamt dreimal, war dabei zweimal vom Punkt erfolgreich. Er stellte nebenbei noch einen neuen Bundesliga-Rekord, hat nun seine ersten 17 Elfmeter in der Bundesliga verwandelt.
Was war passiert? Kurz nach der Pause hatte sich Hoffenheims Albian Hajdari in Sacha Boeys Schuss gestellt. Der Bayern-Verteidiger hatte von außerhalb des Strafraums geschossen und sah, wie der Ball erst an Hajdaris Oberschenkel und dann an den abgewinkelten Arm sprang. Schiedsrichter Robert Hartmann hatte keine Zweifel. Elfmeter. Dazu musste er nicht einmal den VAR bemühen.
"Regeltechnisch ein klares Handspiel"
"Rausgehen würde ich, wenn es sich um eine klare und offensichtliche Fehlentscheidung handelt", erklärte Hartmann nach dem Spiel: "Für mich ist es regeltechnisch ein klarer Strafstoß. Daher gab es keine Veranlassung, nach draußen zu gehen. Ich hatte freie Sicht und habe dem Videoschiedsrichter genau das beschrieben, was auf den Bildern zu sehen war."
Bei der aktuellen Auslegung der Handregel spielt dabei die Armhaltung vor dem Schuss die Rolle. Ist der bereits da gestreckt und in voller Spannung, ist es unerheblich, ob der Ball vom eigenen Körper an den Arm springt oder direkt vom Fuß des Gegners. "Wenn der Ball dann auch vom Oberschenkel abgefälscht wird, ist es regeltechnisch nicht so, dass er komplett die Richtung ändert. Ein klarer Strafstoß, der so gegeben werden muss", erläuterte Hartmann.
"Ich tue mich nicht schwer mit der Entscheidung - weder im Nachgang noch auf dem Platz. Für mich ist es regeltechnisch ein klares Handspiel", sagte Hartmann. Hoffenheim-Trainer Ilzer wollte das alles nicht glauben. Er glaubte etwas anderes. Er sagte: "Ich glaube, die Schiedsrichter können sich in der Kabine zurechtlegen, was sie wollen; dieser Elfmeter ist niemals rechtfertigbar." Die Deutungshoheit aber lag bei Schiedsrichter Hartmann. Da konnte Ilzer noch so aufgebracht sein.
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