Der HC Erlangen liefert in der Handball-Bundesliga unter schwersten Bedingungen einen großen Kampf: Gegen den eigentlich übermächtigen SC Magdeburg belohnen sich die Franken mit einem hochverdienten Punkt.
Der SC Magdeburg hat in der Handball-Bundesliga völlig überraschend den ersten Punktverlust hinnehmen müssen. Nach einem makellosen Start mit vier Ligasiegen und zwei Erfolgen in der Champions League kam der Vizemeister am Samstagabend beim ersatzgeschwächten HC Erlangen über ein 31:31 (11:16) nicht hinaus. Damit ist nur noch der THW Kiel ohne Punktverlust, der Rekordmeister spielt am Sonntag (18 Uhr/Dyn) beim SC DHfK Leipzig.
"Das war ein Wechselbad der Gefühle. Speziell das Ende der ersten Halbzeit hat uns um ein besseres Ergebnis gebracht", sagte Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert bei Dyn: "Aber ich weiß auch, dass wir mit dem 31:31 leben müssen. Das fühlt sich extrem taff an, weil wir extrem viel investiert haben."
Erlangen dagegen darf den Punktgewinn gegen den Champions-League-Sieger wie einen Sieg feiern: Über weite Strecken des Spiels standen gleich mehrere Spieler auf dem Feld, die normalerweise in der 2. Mannschaft oder der A-Jugend unterwegs sind.Gleich sechs Spieler stehen im Kader, die erst im Mai mit der A-Jugend Deutscher Meister geworden sind. Erlangens Top-Torschütze Marek Nissen meinte stolz: "Wir haben das als Team überragend gemacht. Großes Kompliment an die jungen Spieler, die hier reingeworfen wurden." Der HC Erlangen hatte sich in der vergangenen Saison erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt gesichert.
Zwei Tage nach dem hart erkämpften 22:21 beim FC Barcelona waren Magdeburg die Strapazen der Auswärtsreise deutlich anzumerken. Der Champions-League-Sieger fand überhaupt nicht in die Partie und lag schnell mit 2:6 in Rückstand. Wiegert forderte in einer Auszeit nach 20 Minuten "mehr Teamwork", doch es wurde nicht besser.
Körper stoppt den Top-Torschützen
"Das war von uns allen in allen Bereichen zu wenig", kritisierte Gisli Kristjansson in der Pause bei Dyn. Immerhin: In der zweiten Halbzeit kam etwas mehr Schwung in die Magdeburger Bemühungen, beim 19:20 stellte der Favorit um Ausnahmespieler Omar Ingi Magnusson den Anschluss her. Doch Erlangen kämpfte und baute den Vorsprung wieder auf drei Tore aus. Erst sechs Minuten vor Schluss schaffte Magdeburg den Ausgleich (27:27).
Der HC Erlangen, bei dem verletzungs- und krankheitsbedingt gleich acht Profis fehlten, hielt weiter dagegen, ging in der 58. Minute sogar noch einmal mit zwei Treffern in Führung (31:29). In der hektischen Schlussphase hatten beide Teams Chancen auf den Sieg, Magdeburg verpasste es jedoch, in Führung zu gehen. Obwohl die Schiedsrichter in den letzten Minuten innerhalb weniger Sekunden gleich zwei strittige Entscheidungen gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Hausherren getroffen hatten. "Ihr macht ein Wahnsinnsspiel und ihr belohnt euch jetzt", forderte HCE-Coach Johannes Sellin in seiner letzten Auszeit.
Den letzten Angriff des Spiels hatte der Außenseiter, doch auch weil Toptorschütze Marek Nissen (zehn Treffer) knapp eine halbe Minute vor dem Ende mit einem heftigen Krampf von der Platte humpeln musste, gelang der Siegtreffer nicht mehr. So belohnte sich Erlangen vor 5003 Zuschauerinnen und Zuschauern in Nürnberg immerhin mit einem Punkt. Bei Magdeburg ragte Magnusson mit elf Toren heraus, konnte den Punktverlust aber nicht verhindern. Es war im 22. Duell beider Klubs überhaupt das erste Remis, 18 Mal hatte der SCM die Nase vorn.
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