Am 4. Spieltag der Fußball-Bundesliga feiern Mainz 05 und der Hamburger SV den ersten Saisonsieg. Der FC Bayern München wird derweil ordentlich durcheinander gewürfelt und gewinnt mit Mühe. Werder Bremens kurzer Aufschwung ist schon wieder gestoppt.
TSG Hoffenheim - Bayern München 1:4 (0:1)
Dreierpacker Harry Kane sei Dank - der FC Bayern ist trotz Mega-Rotation nicht zu stoppen. Angeführt von seiner personifizierten Lebensversicherung gewann der personell runderneuerte deutsche Rekordmeister am 4. Spieltag der Fußball-Bundesliga 4:1 (1:0) bei der TSG Hoffenheim und feierte damit den siebten Sieg im siebten Pflichtspiel der Saison.
Kane traf kurz vor der Pause (44.) und gleich nach dem Seitenwechsel per Handelfmeter (48.) drei Tage nach dem Sieg der Bayern in der Champions League gegen Klub-Weltmeister FC Chelsea (3:1) für die Gäste. In der 77. Minute legte der Torjäger per Foulelfmeter nach - gegen die Londoner hatte der Engländer zwei Tore erzielt. Vladimir Coufal (82.) verkürzte zwischenzeitlich für die Gastgeber, Serge Gnabry stellte den Endstand her (90.+9).
Bei der TSG setzte Bayern-Trainer Vincent Kompany in fast allen Mannschaftsteilen auf neues Personal. Für Josip Stanisic (verletzt), Dayot Upamecano, Joshua Kimmich, Michael Olise und Gnabry (alle Bank) begannen bei den Münchnern Sacha Boey, Minjae Kim, Leon Goretzka, Lennart Karl und Nicolas Jackson. Jackson feierte sein Startelfdebüt im Bayern-Trikot. Karl (17 Jahre, 210 Tage) stieg zum zweitjüngsten Bayern-Starter hinter Mathys Tel (17 Jahre, 136 Tage) auf.
Die 30.150 Zuschauer in der ausverkauften Sinsheimer Arena sahen in der 13. Minute die erste große Chance der Partie für die Gastgeber. Nach einem groben Schnitzer von Torwart Manuel Neuer im Aufbauspiel traf Angreifer Fisnik Asllani den Pfosten. Auf der Gegenseite prüfte Kane Nationaltorhüter Oliver Baumann aus der Distanz (16.).
Insgesamt taten sich die Münchner extrem schwer. Bei der Kompany-Truppe lief nicht viel zusammen, Boey, Karl und Jackson brachten kaum etwas zu Stande. Die Hoffenheimer waren die bessere Mannschaft, die Führung für die Kraichgauer lag in der Luft. Bernardo vergab per Kopf eine weitere Gelegenheit (24.).
Danach plätscherte die Begegnung über weite Strecken vor sich hin. Der sechste Saisontreffer von Kane per Direktabnahme nach einer flach hereingebrachten Ecke von Karl fiel mehr oder weniger aus dem Nichts. Muhammed Damar vergab in der Nachspielzeit der ersten Hälfte die Möglichkeit zum Ausgleich (45.+3).
Zu Beginn der zweiten Hälfte war Kane erneut zur Stelle. Der Torjäger verwandelte einen Strafstoß. Das Handspiel des Hoffenheimers Albian Hajdari, der einen Schuss von Boey blockte und den Ball vom Oberschenkel an den Arm bekam, war allerdings umstritten. Schiedsrichter Robert Hartmann sah sich die Szene dennoch nicht am Bildschirm an.
Im Anschluss verwalteten die Bayern im Schongang den Vorsprung. Nach rund einer Stunde kamen Kimmich, Olise und Gnabry. Goretzka, Karl und Jackson mussten weichen. Ab der 69. Minute durfte auch Upamecano für den angeschlagenen Kim ran. Kurz darauf durfte Kane erneut jubeln. Olise war von Bernardo gefoult worden.
SV Werder Bremen - SC Freiburg 0:3 (0:1)
Voll auf Kurs auch dank Elfmeterheld Noah Atubolu: Der SC Freiburg hat seinen schwachen Saisonstart abgehakt und zeigt sich bestens vorbereitet für seinen Auftakt in der Europa League. Das Team von Trainer Julian Schuster setzte sich am 4. Spieltag der Bundesliga mit 3:0 (1:0) bei Werder Bremen durch und sprang in die obere Tabellenhälfte.
Vincenzo Grifo nach einem diskussionswürdigen Handelfmeter (33.) und Junior Adamu nach einer feinen Kombination (54.) trafen zunächst für die Breisgauer. Dann kam der Auftritt von Atubolu, der den Sieg letztlich absicherte. Der SCF-Keeper hielt einen Handelfmeter von Werders Romano Schmid (59.) - der 23-Jährige hat damit fünf Strafstöße in Serie pariert, das hat noch nie ein Torwart in der Bundesliga geschafft. Ein Eigentor von Karim Coulibaly (75.) kam noch hinzu.
FC Augsburg - 1. FSV Mainz 05 1:4 (0:2)
Trainer Sandro Wagner hat mit seinem FC Augsburg eine böse Klatsche hinnehmen müssen. Der ambitionierte FCA verlor sein Heimspiel gegen einen überzeugenden FSV Mainz 05 nach einer teils desolaten Vorstellung verdient mit 1:4 (0:2) und kassierte am vierten Spieltag schon die dritte Niederlage. Dabei sollte es mit dem 37 Jahre alten Wagner nach oben gehen, jetzt steigt früh der Druck. Nächsten Samstag geht es nach Heidenheim.
Der starke Kaishu Sano brachte den FSV in der 14. Minute vor 29.000 Zuschauern in Führung. Der Ex-Augsburger Dominik Kohr sorgte für das 2:0 (26.). Paul Nebel (60.) und Armindo Sieb (69.) erhöhten sogar in Unterzahl. Den Toren gingen teils böse Fehler der fahrlässigen FCA-Defensive voraus, Samuel Essende (83.) erzielte noch den Ehrentreffer.
FSV-Profi Kohr sah in der 53. Minute wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot, es war bereits der achte Platzverweis seiner Karriere. Dennoch gelang den Mainzern beeindruckend der erhoffte Befreiungsschlag. Der Conference-League-Starter hatte zuvor trotz ansprechender Leistungen nur einen Punkt geholt.
Hamburger SV - 1. FC Heidenheim 2:1 (1:0)
Erste Tore, erster Dreier: Der Hamburger SV hat eine lange Bundesliga-Durststrecke beendet und am vierten Spieltag seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der prominente Aufsteiger gewann das Kellerduell gegen den 1. FC Heidenheim mit 2:1 (1:0) und feierte den ersten Dreier seit seiner Erstliga-Rückkehr.
Sieben Jahre und vier Monate oder 2688 Tage hatten die Hamburger keinen Sieg mehr im Oberhaus errungen und auch keinen Treffer mehr erzielt, ehe Luka Vuskovic die HSV-Fans am Samstagnachmittag mit dem Führungstor erlöste (42.). Rayan Philippe erhöhte im zweiten Durchgang auf 2:0 (59.). Bundesliga-Debütant Adam Kölle verkürzte spät (90.+3). Während die Norddeutschen mit nun vier Punkten erst einmal durchpusten können, bleibt Heidenheim als einziger Bundesligist punktlos - und Tabellenletzter.
Vor 57.000 Zuschauern im ausverkauften Volksparkstadion lieferten sich beide Teams einen intensiven Fight mit etlichen Chancen. Vor allem Heidenheim dürfte den vielen vergebenen Gelegenheiten nachtrauern, ein ums andere Mal rettete HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes für seine nicht immer sattelfeste Defensive.
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