Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach hat sich mit sofortiger Wirkung und nach nur drei Spieltagen der neuen Saison von Trainer Gerardo Seoane getrennt. „Nach einer intensiven Aufarbeitung unseres Saisonstarts sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass wir eine Änderung auf der Position des Cheftrainers vornehmen müssen“, sagte Sport-Geschäftsführer Roland Virkus in einer Mitteilung: „Nach nun saisonübergreifend zehn Bundesligaspielen ohne Sieg ist bei uns der Glaube geschwunden, dass der Umschwung mit Gerardo gelingen kann.“

Bis auf Weiteres wird Eugen Polanski (39) die Mannschaft trainieren. Er ist bisher U23-Coach bei der Borussia, spielte als Profi in Mönchengladbach und stammt aus der Klubjugend.

Seoane hatte am Morgen noch das Spiel-Ersatztraining geleitet. Der „Kicker“ und der Sender Sky berichteten ebenfalls von der Trennung. Laut „Bild“ soll sich der 46 Jahre alte Schweizer am Telefon dann von den Profis verabschiedet haben. Seoane hatte den Posten im Juni 2023 übernommen. Sein Vertrag wäre noch bis Ende Juni 2026 gültig gewesen.

Bitteres letztes Spiel gegen Bremen

Die Fußball-Bundesliga hat damit dem dritten Spieltag der neuen Saison bereits ihren zweiten Trainerwechsel. Nach nur zwei Partien hatte sich Bayer 04 Leverkusen von Erik ten Haag getrennt. Am Sonntag hatte die Borussia erstmals seit 15 Jahren wieder ein Bundesliga-Heimspiel gegen Werder Bremen verloren. Beim 0:4 (0:2) blieben die Borussen erneut torlos – so wie in bislang allen drei Saisonspielen und saisonübergreifend seit fünf Partien. In den vergangenen zehn Spielen blieb Gladbach zudem sieglos.

„Gerardo hat die Mannschaft in einer schwierigen Situation übernommen, ist den Weg des Klubs mitgegangen, hat den Entwicklungsprozess der Mannschaft angeschoben und hat sie stabilisiert. Allerdings war das Ende der Saison nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben und der Start in diese Spielzeit ebenfalls nicht“, sagte Vereinspräsident Rainer Bonhof: „Der Schritt, nun einen neuen Impuls zu setzen, ist der richtige. Wir danken Gerardo für seine geleistete Arbeit und wünschen ihm beruflich und privat alles Gute.“

Pfiffe gegen den Trainer von den eigenen Fans

Anders als bei ten Hag, der erst im Sommer von Bayer Leverkusen als Nachfolger von Xabi Alonso geholt und dann schon nach zwei Spielen wieder beurlaubt worden war, war es also bei den Gladbachern nicht einfach nur der Horror-Start in die Saison, der zur Trennung führte. Besagter Negativlauf brach Seoane letztlich das Genick. Letzter Bundesliga-Torschütze der Borussia war am 3. Mai der bereits länger verletzte Nationalstürmer Tim Kleindienst.

„Es ist kein positiver Trend“, hatte Sportchef Virkus noch am Sonntag gesagt. Zuvor hatte es massive Pfiffe der Fans gegeben, Seoane war schon vor dem Spiel ausgepfiffen worden. Wer die Borussia am Sonntag in Leverkusen betreut, ist noch unklar.

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