Der deutsche Motor wollte nicht wirklich laufen. Die Slowenen oft einen Schritt schneller im Rebound, die eigene Offensive immer wieder inkonstant, vor allem Dennis Schröder im eigenen Wurf schwach. Deutschland steuerte mit großen Schritten auf ein bitteres Aus bei der Basketball-EM hin. Dann aber kam Tristan da Silva.

Es waren noch 3,5 Sekunden im dritten Viertel zu spielen, da sicherte sich Silva noch einen Rebound. Die Zeit reichte gerade noch, um in Richtung der Mittellinie zu dribbeln. Und den Ball zu werfen.

Aus der eigenen Hälfte.

Der Ball flog.

Mit der Schlusssirene schlug er im Korb der Slowenen ein. Drei Punkte.

Es war ein äußert seltener Treffer. „Ein bisschen Magie“, nannte es der übertragende TV-Sender RTL in der Zusammenfassung nach der Partie. „Ein sehr wichtiger Dreier“, analysierte Schröder bei RTL.

Es war der Wurf, der das Momentum wechseln ließ. Plötzlich wollte mehr gelingen, etwa ein wilder eingesprungener Dreier von Andreas Obst zu Beginn des Schlussviertels. Plötzlich sprang bei Slowenien um den überragenden Superstar Luka Doncic vieles vom Ring wieder raus. Da Silva war es, der das Spiel auf die deutsche Seite gezogen hatte.

So richtig etwas von der Bedeutung seines Dreiers hören, wollte er im Anschluss des 99:91-Dramas im EM-Viertelfinale aber nicht. „Ich denke jetzt nicht zu viel drüber nach. Ich denke, wir haben noch einen Job zu erledigen. Wir sind froh, dass wir es im letzten Viertel noch umgedreht haben“, sagte der NBA-Spieler von Orlando Magic.

Dennis Schröder selbstkritisch

Bei den deutschen Spielern herrschte Erleichterung, allen voran bei Kapitän Schröder, der seiner Frau erst einmal einen Kuss gab. „Ich bin extrem stolz auf das Team, vor allem, weil ich nicht gut gespielt habe, viele Würfe daneben gemacht habe, falsche Situationen gelesen habe, nicht aggressiv war“, sagte der Spielmacher selbstkritisch am RTL-Mikrofon. Er hob dafür seine Kollegen umso mehr hervor: „Es war eine komplette Teamleistung. Spieler des Tages ist das Team.“ Schröder machte im Übrigen an einem schlechten Tag immer noch 20 Punkte.

Während Doncic mit 39 Punkten die erwartete One-Man-Show abzog, kämpfte sich das DBB-Team auch durch die besseren Einwechselspieler zurück ins Spiel, wie Alan Ibrahimagic, der die Chefrolle von Bundestrainer Alex Mumbru wieder übernahm, erkannte. „Es war ein sehr toughes Spiel, sehr emotional. Wir haben uns langsam rangekämpft. Wir haben die längere Bank genutzt und am Ende die wichtigen Plays gemacht“, sagte er.

In der Vorschlussrunde wartet am Freitag (16 Uhr/RTL/MagentaSport) das Überraschungsteam aus Finnland. „Wir müssen wieder zurück zu unserem Spiel“, forderte Schröder. Und weiter: „Wir dürfen sie auf gar keinen Fall unterschätzen.“ In der Vorrunde hatte Deutschland deutlich mit gegen die Finnen gewonnen.

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