Er träumte in Rot – und plötzlich sah er Schwarz. Was wurde nicht alles geschrieben und hineininterpretiert in seinen geplatzten Traum vom achten WM-Titel: Lewis Hamilton am Ende. Nein, der schnellste geadelte Rennfahrer der Welt ist nicht am Ende. Nur sein Traum.
Die Wirklichkeit hat Sir Lewis Hamilton aufgeweckt (wie erneut nur ein sechster Platz in Monza – und WM-Sechster der Gesamtwertung). Muss man am Ende sein, nur weil ein Traum zu Ende ist? Nein. Deshalb wird der Brite auch in der nächsten Saison im Ferrari sitzen.
Es gibt zwei plausible Gründe. Der Erste: Würde der 40-Jährige in diesem jetzigen Stadium das Cockpit für immer verlassen, würde er eine Bremsspur als der größte Verlierer der Formel 1 hinterlassen. Einer, der den Kampf gegen sein Sportgerät aufgibt. Einer, der den Kampf gegen sich selbst aufgibt.
Der Zweite: Die neuen Autos ab 2026 kommen seinem Fahrstil eher entgegen als die jetzigen. Also: Warum nicht noch einen Versuch starten, um sich und der Welt zu beweisen, dass er nicht „nutzlos für Ferrari“ (so seine viel zitierte Frust-Selbsteinschätzung) ist.
Große Liebe Formel 1
Und vielleicht gibt es sogar noch einen dritten und vierten Grund: Sich einzugestehen, dass nicht alle Träume wahr werden können und dass das Alter auch bei einem Lewis Hamilton Wirkung zeigt. Wissenschaftler haben bewiesen, dass die Reaktionszeiten zwischen Augen, Gehirn und Körperteilen (in diesem Fall Arme und Beine, sprich Lenkrad, Gas, Bremse) langsamer werden.
Warum also die ganze Aufregung – könnte man mit der Logik begründen. Bei Lewis und Logik kommen noch einige andere Werte hinzu. Der Rekordchampion hat nach der Trennung von Popsängerin Nicole Scherzinger vor zehn Jahren keine wirklich neue Liebe mehr gehabt – außer der Formel 1. Es wäre sehr schmerzlich, auch diese zu verlieren.
Genauso schmerzlich wäre es für Ferrari und die Formel 1 ohne den siebenfachen Weltmeister. Zumindest in dieser Situation, in der keiner wirklich weiß, was das nächste Jahr mit dem neuen Reglement bringt.
Mehrere Piloten haben aktuell Angst, längerfristige Verträge zu unterschreiben. Max Verstappen hat sich genau aus diesem Grund – erst einmal – entschieden, bei Red Bull zu bleiben. Wer weiß, wozu die Bullen nach dem Teamchef-Wechsel und dem aktuellen Monza-Sieg im nächsten Jahr wieder fähig sein könnten?
George Russell zögert ebenfalls mit einer längerfristigen Bindung an Mercedes. Jeder hat Bedenken vor – sorry, für die sehr direkte Aussage – dem oft zitierten Griff ins Klo. Jeder wartet die Entwicklung für das nächste Jahr ab, wie und wo Motor und neues Auto am besten harmonieren. Egal, welche Informationen durchsickern (Mercedes soll sehr gut sein) – erst im nächsten Jahr liegt die Wahrheit auf dem Asphalt.
Auch für Lewis Hamilton.
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