"Kicker": "Die vielen Pfiffe, die Nagelsmann und sein Team in die Pause begleiteten, waren allzu verständlich und vollauf berechtigt, wie ebenso angebracht der kollektive Jubel nach dem Schlusspfiff war. Dieser Sieg sorgt erst einmal dafür, dass Nagelsmann in den nächsten Wochen bis zu den Oktober-Länderspielen gegen Luxemburg und in Nordirland nicht von der quälenden Frage begleitet wird, ob man ernsthaft um die WM-Qualifikation bangen muss. Wenn die Mannschaft fortan dort anknüpft, wo sie in Köln endete, wird sie diese Gruppe als Erste beenden. Vom WM-Titel freilich ist sie auch dann meilenweit entfernt."

DFB-Auswahl Trotz Heimsieg: Nagelsmanns Team bestätigt die Zweifel
"Spiegel": "Aber das ist eben der Leistungsstand derzeit: Man muss sich über einen 3:1-Heimsieg über Nordirland freuen. Ein solcher Sieg ist nichts Selbstverständliches mehr für eine deutsche Mannschaft im Jahr 2025. Wenn man nach der EM geglaubt hatte, man sei wieder dabei, zur Weltspitze vorzustoßen, dann ist der Auftakt in die WM-Qualifikation dem Sieg zum Trotz desillusionierend."
"Süddeutsche Zeitung": "Aber trotz des Vollmondes hatten sich die zögerlichen Kicker vom vergangenen Donnerstag nicht vollends in gierige Fußballer von Format zurückverwandelt. Nach dem 1:2 im Nations-League-Halbfinale gegen Portugal, dem 0:2 im Nations-League-Bronzespiel gegen Frankreich sowie dem 0:2 in der Slowakei – und nach überhaupt nur einem Sieg aus den vorangegangenen sechs Länderspielen – feierte Deutschland gegen Nordirland zwar wieder einen Erfolg, Balsam auf die geschundene Seele des deutschen Fußballs war das vorerst aber nur bedingt."
Lothar Matthäus in der "Bild": "Wir gehören in dieser Form nicht zu den Favoriten, nicht einmal zum erweiterten Favoritenkreis bei der WM. (...) Es gibt solche dreckigen Spiele, das haben wir immer wieder erlebt. Wichtig ist: Diese Spiele dürfen nicht schöngeredet werden."

"Tagesspiegel": "Alles gut also? Nein, auch nach diesem Erfolg bleiben Zweifel. Es sind vor allem Zweifel an der fußballerischen Qualität, die Bundestrainer Nagelsmann zur Verfügung hat. Denn wenn das Team tatsächlich im Sommer 2026 bei der Weltmeisterschaft um den Titel mitspielen will, dann heißt der Maßstab nicht Nordirland, sondern Frankreich, Spanien oder Argentinien."
"Frankfurter Allgemeine Zeitung": "Was man festhalten durfte: Dass der Bundestrainer diesmal ein glückliches Händchen besaß, jedenfalls mit seinen Handgriffen während der Partie. Wie ein wundersamer Katalysator verstärkten die Einwechslungen von Amiri und Maximilian Beier das zarte Momentum, das die Deutschen sich Mitte der zweiten Halbzeit erarbeitet hatten, ein Eingriff, der den positiven Trend begünstigte, vor allem Amiri betrieb tatkräftig Werbung in eigener Sache. Ob das auch für das große Ganze gilt, muss sich indes erst noch zeigen. Weiter geht es im Oktober gegen Luxemburg und in Belfast gegen Nordirland."
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