Der Besitzer des Radteams Israel-Premier Tech sieht seine Mannschaft als Botschafter des Landes Israel. Bei der Vuelta schlägt diesen Botschaftern jedoch massenhafter Protest entgegen. Den Fahrern ist es jetzt freigestellt, das Rennen wegen Sicherheitsbedenken vorzeitig zu verlassen.
Die Radprofis des Teams Israel-Premier Tech fühlen sich angesichts der eskalierenden pro-palästinensischen Proteste bei der Vuelta zunehmend gefährdet. "Die Fahrer haben Angst. Sie sind auf Fahrrädern unterwegs und wissen nie, was passieren kann", sagte Teammanager Eric Van Lancker dem belgischen Portal sporza: "Die Mitarbeiter des Teams sitzen in Autos und sind dort ein wenig geschützt. Die Profis aber haben definitiv Angst."
Fahrern, die aus Sicherheitsgründen aus der Spanien-Rundfahrt aussteigen wollten, würde dies laut Van Lancker gestattet. "Ich habe persönlich nichts davon gehört, aber ich kann mir vorstellen, dass einige Fahrer darüber nachdenken", sagte der Belgier, der nicht zum Staff des Teams in Spanien gehört.
Den Fahrern habe die Leitung des Rennstalls geraten, Ruhe zu bewahren und sich "auf keinen Fall mit Leuten am Straßenrand zu unterhalten", sagte Van Lancker: "Wenn man gestresst und müde ist, macht man vielleicht Sachen, die man nicht machen sollte." Ein Rückzug des Teams war von der Mannschaftsseite bereits ausgeschlossen worden. "Das wäre auch keine Lösung. Wenn das Team aussteigen würde, würden die Proteste einfach weitergehen", sagte Van Lancker.
Aus Sicherheitsgründen würde teamintern darüber nachgedacht, den Israel-Schriftzug von den Trikots zu entfernen. An den Teamfahrzeugen, die in Spanien und zuvor auch bei der Tour de France von der Polizei gesichert werden, war das Wort Israel bereits vor einiger Zeit entfernt worden. Generell sprach Van Lancker den Vuelta-Organisatoren ein Lob aus: "Sie tun viel, um das Team zu schützen."
Die heftigen Proteste, die am Mittwoch zum vorzeitigen Ende der elften Etappe geführt hatten, richten sich auch und vor allem gegen das Team Israel-Premier Tech. Dessen Besitzer ist der kanadisch-israelische Milliardär Sylvan Adams, der seinen Rennstall als Botschafter Israels ansieht - woraus Teile der Prostierenden eine Rechtfertigung für ihre Handlungen ableiten.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke