Der dänische Radsportstar Jonas Vingegaard übernimmt bei der 80. Vuelta erneut das Rote Trikot. Doch die Schlagzeilen bestimmt in diesen Tagen ein anderer: Juan Ayuso ist nämlich stinksauer auf sein Team UAE. Das hatte den Spanier böse überrumpelt.

Massiver Ärger bei der Vuelta: Noch vor der 10. Etappe am Dienstag platzte eine Radsportbombe, als das Team UAE, die Equipe des derzeit pausierenden Radsport-Giganten Tadej Pogacar, verkündete, die Zusammenarbeit mit Top-Talent Juan Ayuso nicht weiter fortsetzen zu wollen. Einvernehmlich werde man sich trotz Vertrags bis 2028 trennen, hieß es. Den 22-jährigen Spanier traf diese Mitteilung aber offenbar aus heiterem Himmel.

"Ich verstehe nicht, warum UAE die Bekanntgabe veröffentlicht hat, ohne mich vorher zu warnen", sagte Ayuso und erhob anschließend schwere Vorwürfe. "Sie wollen mein Image beschädigen. Ich habe regelmäßig unter Respektlosigkeiten vom Team-Management gelitten. Es war wie in einer Diktatur", polterte der 22-Jährige.

Mangelnde Teamfähigkeit?

Ayuso bemängelte, dass die Ankündigung eigentlich erst nach der dreiwöchigen Rundfahrt hätte kommuniziert werden sollen. "Ich hätte auch gerne ein gutes Ende mit dem Team erreicht, denn das war es, was wir während der gesamten Verhandlung versucht haben - ein gutes Ende zu erreichen. Aber es scheint nicht möglich zu sein, wenn es mehr wie eine Diktatur ist und alles einseitig ist", sagte Ayuso, der mit einem Wechsel zum Lidl-Trek-Team in Verbindung gebracht wird. Dort fährt auch der deutsche Profi Lennard Kämna.

Über die Gründe für das Aus kann nur gemutmaßt werden. Die offizielle Teamverkündung lässt indes tief blicken. "Juan ist ein großes Talent, und wir sind dankbar für das, was wir gemeinsam aufgebaut haben", wird Teamchef Mauro Gianetti zitiert. "Gleichzeitig war unser sportliches Projekt immer auf Kontinuität, Gruppengeist und den Aufbau einer siegreichen Mannschaft ausgerichtet. Wir sind überzeugt, dass diese Entscheidung im besten Interesse beider Seiten liegt und am ehesten mit den Werten übereinstimmt, die unsere Organisation prägen."

Die Teamfähigkeit des Spaniers soll unter anderem wiederholt bei der Vuelta infrage gestellt worden sein. Als sei Teamkollege Joao Almeida als Rivale von Jonas VIngegaard auf der 9. Etappe wichtige Zeit in der Gesamtwertung verlor, nahm Edelhelfer Ayuso die Beine hoch, statt für Almeida zu kämpfen. "Ich war ziemlich müde und konnte dem Team nicht viel helfen", sagte er später lapidar, als er als 157. das Ziel erreicht hatte.

Almeida attackiert Vingegaard vergeblich

Bei der Bergankunft auf der 10. Etappe in den Pyrenäen spielte Ayuso erneut keine große Rolle. Am Dienstag übernahm der zweimalige Tour-de-France-Sieger Vingegaard im Wintersportgebiet Larra-Belagua wieder das Rote Trikot des Gesamtführenden. Seit der sechsten Etappe hatte es der Norweger Torstein Traeen getragen. Am Ende der zehnten Etappe über 175,3 Kilometer feierte der Australier Jay Vine vom Team UAE als Solist seinen zweiten Tagessieg bei der diesjährigen Vuelta vor den Spaniern Pablo Castrillo Zapater und Javier Romo.

Im Gesamtklassement liegt Vingegaard, der das Rote Trikot bereits drei Tage getragen hatte, 26 Sekunden vor Traeen. Sein ärgster Konkurrent Almeida hat 38 Sekunden Rückstand. Der Portugiese hatte am 9,4 Kilometer langen und durchschnittlich 6,1 Prozent steilen Schlussanstieg in den Pyrenäen nahe der französischen Grenze vergeblich attackiert. Der zweimalige Etappensieger Vingegaard und Almeida kamen letztlich 1:05 Minuten hinter Vine ins Ziel, Traeen 2:08 Minuten.

Kuriose Zwischenfälle auf 10. Etappe

Etwa 80 Kilometer vor dem Ziel kam es zu einem kuriosen Zwischenfall, als der Franzose Clément Braz Afonso einen Verpflegungsbeutel eines Betreuers annehmen wollte und dabei stürzte. Kurz darauf störten Zuschauer das Rennen und betraten die Strecke. Um sie herum standen einige pro-palästinensische Demonstranten.

Am Mittwoch wartet eine hügelige Etappe mit Start und Ziel in Bilbao auf das Peloton. Insgesamt stehen 157,4 Kilometer und sieben gewertete Anstiege auf dem Programm, allerdings keine der ersten beiden Kategorien. Die Spanien-Rundfahrt endet am 14. September traditionell in Madrid.

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